Elberfelder Hochstraße Zwei ganz neue Friedhofs-Areale

Wuppertal · Auf den evangelischen Friedhöfen an der Hochstraße sind zwei neue Gemeinschaftsgrabanlagen eröffnet worden: Die Gemeinschaftsgrabanlage „Park im Friedhof“ auf dem Reformierten Friedhof Hochstraße und die Gemeinschaftsgrabanlage „Boeddinghaus“ auf dem Lutherischen Friedhof Hochstraße.

Blick auf die neue Anlage an der Hochstraße.

Foto: Friedhofsverband

Bestattungen in Anlehnungen an einen Park - diese Idee steht bei der neuen Gemeinschaftsgrabanlage auf dem Reformierten Friedhof Hochstraße im Vordergrund. Auf 340 Quadratmetern wechseln sich Staudenbepflanzungen, Wege, Steine und ein japanischer Schlitzahorn ab. Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen und Gedenken ein. Aus der Vogelperspektive ist die Bepflanzung in Kreuzform zu erkennen. Dort entstehen insgesamt 111 Urnen- und zwölf Sarg-Gemeinschaftswahlgräber.

Auf der anderen Seite der Hochstraße entsteht auf dem Lutherischen Friedhof die Gemeinschaftsgrabanlage Boeddinghaus. Die Elberfelder Unternehmerfamilie Boeddinghaus schuf Mitte des 19 Jahrhunderts eine Familiengrabstätte mit Kapelle (heutiges Innenkolumbarium). Wilhelm Boeddinghaus und seine Nachfahren engagierten sich stark im kommunalen, sozialen und kirchlichen Bereich.

Das historische Familiengrabmal und die Grabeinfassung wurden aufgearbeitet. Insgesamt entstehen dort 47 Urnen-Gemeinschaftswahlgräber, drei Grabstellen verbleiben bei der Familie Boeddinghaus.

In einem Gemeinschaftswahlgrab können mehrere Urnen bzw. mehrere Särge und Urnen in einer einheitlich gestalteten Anlage beigesetzt werden. Der Friedhofsverband übernimmt die Gestaltung und Herrichtung der gesamten Grabanlage. Eine Bepflanzung durch den Nutzungsberechtigten ist nicht möglich. Die Grabpflege und die laufende Unterhaltung dieser Anlage stellt der Friedhofsträger für die Dauer der Nutzungszeit sicher.

Hintergrund der wachsenden Zahl an Gemeinschaftsgräbern ist die veränderte Friedhofs- und Bestattungskultur. Einerseits sinken bzw. stagnieren die Bestattungszahlen und zugleich entscheiden sich immer mehr Angehörige für Urnen-Bestattungen und pflegefreie Grabstätten. Dadurch entstehen auf den Friedhöfen immer mehr Frei-Flächen.

Über die Friedhöfe an der HochstraßeAls schattige Allee zieht sich die Hochstraße mitten durch die beiden Friedhofsanlagen. Auf der östlichen Straßenseite finden Sie den reformierten Friedhof Elberfelds, der sich von der imposanten Friedhofskirche bis hinunter zur Wiesenstraße erstreckt.

Schon 1844 wurde dieser Friedhof eröffnet, und viele der alten Grabstätten stehen heute unter Denkmalschutz. Zahlreiche bekannte Bürger der Stadt haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden, so beispielsweise der preußische Finanzminister Baron von der Heydt oder der Heimatdichter Otto Hausmann, Schöpfer von Mina Knallenfalls.

Auf der westlichen Straßenseite befindet sich der lutherische Friedhof Elberfeld mit Blick auf das Briller Viertel. Seit 1842 besteht dieser Friedhof, und noch heute finden Sie im Schatten der alten Bäume zahlreiche Grabstätten aus der Gründerzeit.

Viele alte Gräber und Bauten des Friedhofs stehen heute unter Denkmalschutz, so zum Beispiel die Grabanlage des berühmten Chemiefabrikanten Friedrich Bayer oder die historischen Eingangsgebäude an der Hochstraße. Für die Wuppertaler sind die Friedhöfe mit einer Gesamtfläche von rund 10,5 Hektar eine gern besuchte Grünanlage.