Kein Versammlungsleiter Polizei verhindert „autonomen Spaziergang“ an der Gathe
Wuppertal · Die Wuppertaler Polizei hat am Maifeiertag (1. Mai 2019) einen Demonstrationszug der autonomen Szene durch Elberfeld unterbunden. Einige starteten stattdessen vom Mirker Bahnhof aus.
Die Einsatzkräfte hatten sich auf der Gathe in unmittelbarer Nähe des Autonomen Zentrums postiert und verlangt, einen Versammlungsleiter zu benennen. Ohne eine Kooperation werde man den Weg nicht freigeben, so die Ansage.
Ein Polizeihubschrauber überwachte das Geschehen. Die Gathe war zwischen Hochstraße und Uellendahler Straße gesperrt. Nachdem sich kein Versammlungsleiter meldete, hielten einige der laut Polizei rund 100 Autonomen vor Ort kurze Ansprachen und begaben sich danach in Kleingruppen in Richtung Schusterplatz. Dort besuchten rund 300 Menschen das Nachbarschaftsfest.
Eine Person wurde wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte vorübergehend festgenommen, nach der Vernehmung aber wieder entlassen. Insgesamt wurden 19 Platzverweise ausgesprochen. Hinzu kamen fünf Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstößen gegen das Vermummungsverbot sowie zwei Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung an einem Einsatzfahrzeug und eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Insgesamt könne man aber von einem friedlichen Verlauf sprechen, heißt es aus dem Präsidium.
In den vergangenen Jahren war es wiederholt zu Auseinanderzeitungen zwischen Autonomen und Polizei gekommen. Die Aktion war auch in diesem Jahr nicht angemeldet worden.
In einer Mitteilung werteten die Autonomen den Nachmittag als Erfolg. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer seien statt von der Gathe vom Mirker Bahnhof aus gestartet. Erst nach einer Viertelstunde habe die Polizei den Zug in der Nordstadt ausgemacht und in der Franzenstraße entdeckt. Auf eine Auseinandersetzung habe man sich aber nicht eingelassen.
Zu einer Versammlung der „Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter Union Bergisch Land“ kamen rund 20 Teilnehmeinnen und Teilnehmer auf den Neumarkt.