Nordstadt Ein QR-Code für Breuers Grab
Wuppertal · Schüler einer Geschichts-AG am Gymnasium St. Anna werden am Montag (28. Oktober 2019) um 11 Uhr gemeinsam mit Pfarrer Dr. Michael Grütering eine Plakette mit QR-Code am Grab von Johann Gregor Breuer, einem der wichtigsten Vertreter des rheinischen Katholizismus aus dem 19. Jahrhundert, auf dem Friedhof Hochstraße anbringen. Eine Aktion gegen das Vergessen mit bemerkenswerter Vorgeschichte.
Im Jahre 2017 machte Pfarrer Dr. Michael Grütering der St.-Anna-Schule den Vorschlag, ein QR-Code-Projekt zu den Wuppertaler Katholiken Hans Carls und Maria Husemann zu realisieren, die beide in der Nazizeit Widerstand geleistet hatten und deren Wirken durch neue Wege der Erinnerungskultur im öffentlichen Gedächtnis, insbesondere der jungen Generation, bewahrt werden sollte.
Das Gymnasium war ein geeigneter Ansprechpartner für ein solches Projekt, da Maria Husemann ihr Caritas-Büro während der Kriegszeit in der damals geschlossenen St.-Anna-Schule geführt hatte und eine Geschichts-AG im Jahr 2009 den Auschwitz-Gedenktag der Stadt Wuppertal veranstaltet und in diesem Zusammenhang auch die Lebenswege von Carls und Husemann rekonstruiert hatte. Gefördert wurde das QR-Projekt 2017 vom Stiftungszentrum des Erzbistums Köln. Die Homepagetexte wurden in Zusammenarbeit mit „Momente-erinnern“ aus Köln erstellt.
Damit aber nicht genug. Durch die Unterstützung des Namensfonds Dr. Hildegard Offermann in der Stiftung Seelsorge konnten weitere Projekte auf den Weg gebracht werden. Die Schule entschied sich, einen Kalender mit beeindruckenden Persönlichkeiten Wuppertals, die aus religiöser Überzeugung und/oder humaner Orientierung gewirkt haben, zu erstellen und jeweils QR-Codes zu diesen Persönlichkeiten anfertigen zu lassen.
Unter anderem zu Johann Gregor Breuer, der wie viele andere zu schnell in Vergessenheit zu geraten droht. Im Frühjahr 2019 begann eine Geschichts-AG an St. Anna mit Recherchen und dem Abfassen von Porträts für den Kalender, parallel wurde in Kooperation mit „Momente-erinnern“ das QR-Code-Projekt zu Johann Gregor Breuer umgesetzt.