Silvester war Schluss - nach 43 Jahren
Wuppertal · Das Aufstehen um 4 Uhr in der Frühe hat nun ein Ende. Irmela Güttsches schloss nach 43 Jahren im Stadtteil Langerfeld die Tür der Bäckerei, mit der sie so fest verbunden war, zum letzten Mal hinter sich zu.
Viele Erinnerungen nimmt sie nun mit in den Ruhestand: Vor allem die Verbundenheit mit zahlreichen Stammkunden bleibt im Gedächtnis. So kam unter anderem eine Ronsdorfer Kundin vorbei, um "auf Wiedersehen" zu sagen. Irmela Güttsches, die noch die Zeit erlebte, als Brot und Brötchen zweimal wöchentlich ausgefahren wurden und die Menschen mit drei Brotsorten — Kassler, Mangbrot und Feinbrot — auskamen, hatte nicht nur Backwaren in ihrem Ladenlokal an der Ecke Langerfelder und Braunschweigstraße.
Sie nahm sich stets auch die Zeit, den Menschen zuzuhören und manchmal ihre Hilfe anzubieten. Viel Aufhebens machte sie darum nicht. "Wenn ich wusste, dass eine alte Dame nicht den Weg zu mir schaffte, dann brachte ich eben die Sachen vorbei." Jetzt bricht für die agile Frau und ihren Ehemann ein neues Zeitalter an: Bereits in diesem Monat wird ein Urlaub in Österreich angepeilt. Nicht zum ersten Mal, denn auch im Freizeitbereich setzt Irmela Güttsches auf Beständigkeit und fährt gern an einen Ort, in dem sie sich auskennt und wohl fühlt. Letztendlich wird es auch den Enkel freuen, wenn die Oma zukünftig sagen kann: "Besuch' mich doch mal. Ich habe frei." Foto: Schwarz