Mietvertrag läuft aus Cinema-Chef: „Das traf mich eiskalt“

Wuppertal · Klappe zu, Film ab? Nein! Für das Cinema in Oberbarmen fällt der Vorhang. Bis 2027 muss das Kino sein Zuhause an der Berliner Straße verlassen. Grund: Eine angrenzende Firma hat das Areal gekauft, eine Verlängerung des Mietvertrages ist nicht möglich.

Eine Institution: Das Cinema an der Berliner Straße.

Foto: Wuppertaler Rundschau/mivi

Es ist eins der ältesten Programmkinos Deutschlands. Seit rund 70 Jahren flimmern über die Leinwände am Wupperfeld vorwiegend Filme, die außerhalb des Mainstreams ihre Interessenten finden.

Die Nachricht, dass der Mietvertrag nicht verlängert werden könne, kam für Betreiber Mustafa El Mesaoudi überraschend: „Wir führten vor einiger Zeit Gespräche zum Thema Umbau und Modernisierung. Die waren gut. Dann kam es anders. Das traf mich eiskalt. Das hat ein paar Tage gedauert, es war hart zu verarbeiten. Für mich ist das ein besonderer Ort, ich war als Kind oft hier im Kino.“

Ausziehen muss das Kino, weil eine angrenzende Firma das Grundstück gekauft hat. Ab 2027 soll das Gebäüde dann vom Eigentümer als Lagerhalle genutzt werden. Zwar sind es bis dahin noch fünf Jahre, aber ein neuer Standort für das Cinema muss spätestens nächstes Jahr gefunden sein, sagt Mustafa El Mesaoudi, der auch das Rex-Filmtheater am Kipdorf in Elberfeld betreibt: „Bis 2023 sollte klar sein, wo wir unterkommen. Wir müssen ja abbauen, umbauen, entwickeln und mit der gesamten Kino-Infrastruktur umziehen.“

Gerne möchte Mesaoudi im Osten der Stadt bleiben. Dafür suchen er und sein Team eine Stätte mit hohen Decken, die rund 2.000 Quadratmeter groß sein sollte. Geeignet wäre zum Beispiel ein altes Industriegebäude. „Toll wäre auch ein Standort in der Nähe der Schwebebahn. Und Barrierefreiheit. Sodass uns alle Wuppertaler gut erreichen können“, erklärt der Kino-Leiter.

Häufig wird Mesaoudi auf den alten Fita-Palast in der Concordia in der Barmer Fußgängerzone angesprochen. Der ist aber keine Option: „Der steht schon sehr lange leer und eine Renovierung wäre viel zu teuer. Das können wir alleine nicht stemmen.“

Cinema-Betreiber Mustafa El Mesaoudi sucht gezwungenermaßen einen neuen Standort für sein Programmkino – vorzugsweise im Wuppertaler Osten.

Foto: Max Höllwarth

Der Kino-Chef hofft darauf, dass die Stadt oder das Kulturbüro bei der Suche nach neuen Räumen behilflich sind. Erste Versuche, dort Hilfe zu finden, sollen kein Ergebnis gebracht haben. „Da wünsche ich mir mehr Unterstützung. Wir sind für jede Umgebung ein Gewinn. Umliegende Restaurants und Kneipen profitieren ja auch von uns. Wir sind erfolgreich und beleben ein Viertel.“

Wer bei der Suche nach einem neuen Standort für das Cinema behilflich sein möchte, kann seinen Vorschlag an post@rexwuppertal.de senden. „Wir möchten gerne im Osten bleiben, sind aber grundsätzlich offen für alle Stadtteile und Tipps“, so Mesaoudi.