Elberfelder City FDP: „Qualitätsoffensive“ statt „Flickschusterei“
Wuppertal · Die FDP-Ratsfraktion will, dass „die vielen positiven Arbeitsergebnisse der Qualitätsoffensive Innenstadt Elberfeld“ umgesetzt werden. Man brauche „keine Flickschusterei“.
„Über viele Jahre hinweg haben sich Bürgerinnen und Bürger, Politik, Verwaltung und Vertreter des Einzelhandels gemeinsam kreative Ideen für eine positive Entwicklung der Elberfelder Innenstadt gemacht“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Karin van der Most. „So gibt es konkrete Pläne für den Wall, Neumarkt, Karlsplatz, Platz am Kolk und weitere Maßnahmen, von denen bislang mit Ausnahme des Von der Heydt-Platzes nichts angegangen wurde.“
Es sei „höchste Zeit, diese Ideen endlich umzusetzen, damit unsere City endlich positive Impulse bekommt. Bisher aber erleben wir neben unzähligen Baustellen und Streitereien über fehlende Bäume, hohe Kosten und fragwürdige Bänke eine Flickschusterei an Maßnahmen. In Ihrer Gesamtheit stellt diese Gemengelage eine Belastung für die Innenstadt dar.“
Es gebe „unzählige offene und bislang unbeantwortete Fragen, auf die die Verwaltung noch Antworten schuldig“ geblieben sei. „Hinzu kommt, dass die Poststraße mit dem Wegfall von Abeler nicht unbedingt attraktiver geworden ist. Bislang schweigen sich der Oberbürgermeister und der zuständige Stadtplanungsdezernent dazu aus. Auch der Neumarkt wartet schon viel zu lange auf ein neues Marktmanagement und die Beantwortung der Fragen, ob und wie sich der Markt weiterentwickeln soll.“
Dazu zählten laut FDP: „Wie lässt sich der neue Döppersberg mit einbinden und wie kann man welchen Einzelhandel für Wuppertal gewinnen? Was passiert mit dem Wall, der sein Dasein als lieblose Durchgangsstraße fristet, aber als Identifikationsachse benötigt würde? Wie soll ich sich die Herzogstraße entwickeln und wie schafft man eine attraktive Verbindung ins Luisenviertel? Wie schafft Wuppertal es, große Einzelhandelsanker wie P&C und die Galeria Kaufhof als einzigen Vollsortimenter zu stärken und damit dauerhaft zu sichern? Diese Unternehmen locken Kunden und Kaufkraft in die Innenstadt und bilden damit die Grundlage dafür, dass es insgesamt ein attraktives Angebot und einen aufgewogenen Mix an Leistungen in Elberfeld geben kann.“
Ein weitere Kritikpunkt sei der „Dauerzustand an Baustellen und unkoordinierte Einzelmaßnahmen“. Van der Most: „Wenn wir sehen, dass einige Baustellen noch bis 2035 andauern sollen oder zwischenzeitlich weitere begonnen werden, dann ist das eine große Belastung für eine Innenstadt. Wir müssen verhindern, dass Ladenschließungen die Folge sind und es zu einem weiteren qualitativen Rückgang des Innenstadtangebotes kommt. Und bevor man über Teilschließungen von Straßen diskutiert, wäre es nach Ansicht der FDP wünschenswert, ein Gesamtkonzept zu diskutieren. Alles andere ist Flickschusterei zu Lasten des Einzelhandels und damit auch zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger.“
OB Uwe Schneidewind müsse „endlich mit der Umsetzung der Arbeitsergebnisse der Qualitätsoffensive Innenstadt Elberfeld“ beginnen. „Wir erinnern gerne an die schnell zu realisierende FDP-Forderung nach Umbenennung des Verwaltungshauses Elberfeld in ‚Historisches Rathaus Elberfeld‘. Dieses ist als Teil des Maßnahmenkataloges der Qualitätsoffensive mit aufgenommen und schafft ein Bewusstsein für dieses städtebauliche Juwel. Eine solche Maßnahme zum Beispiel kostet kaum etwas und entwickelt dennoch Strahlkraft.“
Es gebe „noch unzählige weitere kreative Ideen, die nur auf ihre Umsetzung warten und viel zu schade sind, in irgendwelchen Verwaltungsschubladen zu verstauben. Hier ist einmal mehr Oberbürgermeister Prof. Dr. Uwe Schneidewind gefordert, diese Arbeitsergebnisse zu koordinieren und auf den Weg zu bringen. Das bringt Elberfeld weit mehr als die leidigen Diskussionen um Straßensperrungen.“