Fußball-Regionalliga WSV-Coach Parlatan will Zahl der Gegentore verringern
Wuppertal · Einfach hatte es Ersan Parlatan am Freitag (22. Dezember 2023) zunächst nicht. Der Sturm und die damit verbundenen Probleme auf der Strecke sorgten für, dass der neue Trainer des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV nach der Zugreise aus seiner Geburtsstadt Berlin eine Stunde später als geplant im Stadion am Zoo ankam, um den Vertrag zu unterschreiben. Doch aufhalten ließ er sich nicht.
Und das soll so bleiben, auch wenn die Aufgabe nicht einfach ist. Neun Punkte beträgt der Rückstand auf den Spitzenreiter 1. FC Bocholt. Der Mannschaft stünden nun „15 Endspiele“ bevor, hatte der Sportliche Leiter Gaetano Manno nach dem 4:0 in Gladbach gesagt. „Das sehe ich genauso“, so Parlatan gegenüber der Rundschau. „Wir möchten nach der Pause gut in die Serie starten. Wir haben in der Vorbereitung etwa vier Wochen Zeit, damit wir meine Spielidee auf den Platz bringen. Wobei das kein Hexenwerk ist, man muss nicht alles neu erfinden.“
Das Hauptproblem ist aus seiner Sicht klar umrissen. „Für eine Mannschaft mit Ambitionen gab es eindeutig zu viele Gegentore. Und das können nicht immer individuelle Fehler sein, sondern es geht um die gesamte Defensivstruktur“, erklärt Parlatan. Also darum, das Spiel gegen den Ball zu verbessern, die Kompaktheit zu erhöhen, eben auch früher und aggressiver zu attackieren: „Die Offensive ist sehr gut bestückt, es ist insgesamt ein sehr guter Kader.“
Der allerdings noch drei Spieler (die freigestellten Sebastian Patzler, Kevin Pires Rodrigues und Durim Berisha) verlieren könnte. Das würde Parlatan, der Andy Steinmann als Co-Trainer behält, aber nicht als Problem ansehen: „Mit dem vorhandenen Kader kann man auf jeden Fall arbeiten. Ich möchte mir erst einmal ein paar Wochen selber einen Eindruck machen. Dann kann man notfalls ja immer noch reagieren.“
Dass der WSV vom 14. bis 21. Januar ein Trainingslager in Belek (Türkei) aufschlägt, sei eine „super Sache. Dadurch haben wir länger miteinander Zeit, können intensive Gespräche führen und auf dem Trainingsplatz arbeiten. Ich bin dem Verein dafür bin sehr dankbar.“
Trainingsauftakt ist am 3. Januar. Möglicherweise zieht Parlatan zunächst ein paar Tage in ein Hotel, dann jedoch schnell in eine Wohnung. Und anschließend steht die erste Fahrt mit der Schwebebahn an: „Da bin ich schon neugierig drauf.“ Die fährt zwar auch nicht immer, aber zuverlässiger als die Deutsche Bahn. Das Hauptziel des Coaches, der am Abend wieder zurück in die Bundeshauptstadt reiste, ist jedoch, dass der WSV wieder Fahrt aufnimmt.