Rott Jugendarbeit wird belohnt

WUppertal · Viktoria Rott soll vom Städtebauförderungsprogramm profitieren: Stadt beantragt 1,5 Millionen Euro für Sportanlagen.

Die mit Gebraucht-Kunstrasen ausgestattete ehemalige Rollschuhbahn könnte bald neu belegt und mit einer Halle sowie Kabinen ergänzt werden.

Foto: Joachim Macheroux

Den entscheidenden Passus hatte Thomas Hornung, stellvertretender Leiter des Stadtbetriebs Sport und Bäder, beim Durchlesen der Förderbedingungen zum "Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW 2017" entdeckt: Erstmals wird in dem mit 55 Millionen Euro ausgestatteten Programm die Sportförderung explizit einbezogen.

Exakt die richtige Finanzierung für die Pläne von Viktoria Rott. Den Verein hatte Hornung gemeinsam mit Sportamtsleiter Norbert Knutzen und dem Technischen Leiter Klaus Peter Lux kurz zuvor besucht und die beiden Sportanlagen des Clubs besichtigt. Dabei ging es auch um die Erfolge und Nöte der Viktoria, die sich im Quartier mit viel sozialem Engagement einbringt.

Allein zehn Jugendmannschaften stellt der Verein in der kommenden Saison — und die kicken auf dem Schönebecker Sportplatz immer noch auf wahlweise staubiger oder matschiger Asche. Der Untergrund wurde nach dem 2. Weltkrieg mit Ziegeln von ehemaligen Baracken aufgefüllt ...

Jetzt besteht Aussicht auf einen neuen Kunstrasen. "Wir hoffen bis zum Jahresende auf einen positiven Bescheid", gibt sich Hornung zuversichtlich. Nach den vom Sportamts-Architekten Klaus Peter Lux ausgearbeiteten Plänen sind für ein solches Geläuf auf dem großen Spielfeld 583.000 Euro zu veranschlagen.

Direkt unterhalb des Platzes liegt das Kleinspielfeld auf der ehemaligen Rollsportanlage, das der Verein vor Jahren in Eigeninitiative mit einem gebrauchten Hockey-Kunstrasen belegt hat. Für das 25 mal 45 Meter große Kleinspielfeld ist ebenfalls ein neuer Kunstrasen vorgesehen, zudem soll das Spielfeld mit einer einseitig offenen Leichtbauhalle überdacht werden. Knutzen: "Die Mannschaften könnten so auch im Winter bei Frost, Eis und Schnee voll trainieren. In dem Quartier können wir sonst keine zusätzlichen Hallentrainingszeiten anbieten."

343.000 Euro soll die Leichtbauhalle kosten. Außerdem ist geplant, das Sportplatzhaus auf der ehemaligen Rollsportanlage zu erneuern und mit vier Umkleidemodulen, Duschen und sanitären Anlagen zu ergänzen. Kosten: 500.000 Euro. Für den Kleinfeld-Kunstrasen dürften 60.000 Euro fällig werden.

Sportdezernent Matthias Nocke unterstreicht mit Blick auf die Großinvestition die hervorragende Jugend und Integrationsarbeit von Viktoria Rott im dicht besiedelten Barmer Quartier. Bereits seit zehn Jahren betreibt der Verein, mit einer kurzen Unterbrechung, offene Jugendarbeit. Auch die damit betrauten pädagogischen Mitarbeiter haben nach Angaben von Jugendleiter Gennaro di Bello ihre sportlichen Wurzeln bei der Viktoria.

Weitere Gründe für die Förderung: Mit der Schließung des Sportplatzes Schützenstraße und des stark frequentierten Bolzplatzes an der Grundschule Thorner Straße, der einer Kindertagesstätte weichen muss, fallen in direkter Nachbarschaft zwei Sportstätten weg.