Fußball-RL: 2:1 (1:1) gegen Straelen Stiepermann erlöst den WSV mit Doppelpack

Wuppertal · Im vierten Anlauf hat der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV den ersten Heimsieg geschafft. Die Mannschaft um Kapitän Sebastian Patzler gewann am Samstagnachmittag (3. September 2022) gegen den SV Straelen mit 2:1 (1:1). Im Stadion am Zoo waren 1.176 Fans. Marco Stiepermann erzielte den entscheidenden Treffer in der 90. Minute.

Marco Stiepermann war mit zwei Treffern der Mann des Tages.

Foto: Jochen Classen

Ohne die verletzten Serhat-Semih Güler und Lukas Demming sowie den gesperrten Kevin Pytlik erwischte der WSV einen Start nach Maß. Kevin Rodrigues Pires brachte einen Freistoß flach nach innen, Marco Stiepermann lauerte zehn Meter vor dem Kasten und verwertete die Hereingabe – 1:0 (5.).

Der WSV machte weiter Druck: Erst scheiterte Stiepermann am starken Torwart Justin Paris, dann verfehlte Kevin Hagemann mit einem Schuss den Kasten nur haarscharf (13.). Paris klärte auch gegen Bastian Müller (19.) und Rodrigues Pires (21.). Kevin Hagemann zielte zu mittig (22.), Rodrigues Pires scheiterte aus spitzem Winkel (23.).

Zu diesem Zeitpunkt überraschend fiel der Ausgleich: Serhat Koruk, im Sommer im WSV-Probetraining, kam über rechts. Er bediente den Ex-Wuppertaler Marco Cirillo im zweiten Versuch. Und der vollendete - 1:1 (26.). Straelen witterte nun Morgenluft: Komian Manasse Fionouke verzog nur knapp (32.), Cirillo ebenfalls (34.). Der WSV verlor seine Linie. Die Partie verlief nun ausgeglichen. So war das Remis zur Pause auch leistungsgerecht.

Zum zweiten Durchgang brachte der WSV Marco Königs für Roman Prokoph und Lewin D'Hone für den Ex-Straelener Tobias Peitz. Die Rot-Blauen hatten mehr Spielanteile, aber es fehlte der zündende Gedanke. Stiepermann hatte aus der Distanz kein Glück (58.), ebenso Bastian Müller (65.). Oktay Dal kam in der 68. Minute für Müller. Königs zielte knapp vorbei (76.), Hagemann zog von links nach innen - und traf mit rechts den linken Innenpfosten (77.). Justus Henke verfehlte das Ziel ebenfalls nur hauchdünn. (79.). In derselben Minute wurde Valdet Rama für Hagemann eingewechselt.

Straelen ging langsam die Kraft aus, die Gäste wollten das Remis über die Zeit bringen. Dann eine nicht oft gesehene Szene: Lion Schweers stand bestens vor dem Tor, bekam den Ball – und zielte drüber. Ein physikalischer Kunstschuss. Als sich die meisten auf das nächste Remis einstellten, schlug der unermüdliche Stiepermann erneut zu. Nach Vorarbeit von Dal setzte er den Schlusspunkt, traf zum 2:1 (90.) und sicherte dem WSV spät, aber nicht unverdient die drei Punkte.

Björn Mehnert (Trainer Wuppertaler SV): „Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben viel richtig gemacht in den ersten 20 Minuten. Wir sind verdient in Führung gegangen, hätten eigentlich auch das 2:0 oder 3:0 machen müssen. Wir hatten dazu klare Chancen. Mit einem Fehler fällt das 1:1, danach ist es wie abgerissen. Das ist dann eine Kopfsache. Wir machen 15 bis 20 Minuten sehr einfache Fehler in der Spieler- und Passeröffnung. Vor der Halbzeit haben wir dann wieder zu uns gefunden und in der Pause das System umgestellt, dazu zwei Wechsel vorgenommen. Wir drängen Straelen danach in die eigene Hälfte, haben aber wieder nicht das Glück. Am Ende war es ein Sieg des Willens. Es hat mich sehr gefreut, dass nicht nur die Spieler auf dem Platz gejubelt haben. Der Sieg war verdient und wichtig. Wir wissen, dass wir im Mittelteil des Spiels nicht gut waren, aber wir sehen auch die erste und die letzte Phase mit viel Moral, Mentalität, Homogenität und dem gemeinsamen Abfeiern. Der Sieg war wichtig, und das Positive überwiegt.“

Stephan Küsters (Sportlicher Leiter des WSV): „Über 90 Minuten war es meiner Meinung nach ein hochverdienter Sieg. Wir sind stark gestartet, dann fällt das 1:1 fast aus dem Nichts. Danach waren wir nicht mehr im Rhythmus und unsortiert. Aber wir kommen in der zweiten Halbzeit zurück. Der Wille war da, wir haben gedrückt – und wurden am Ende endlich einmal für den Aufwand belohnt.“

Der WSV hat nun eine lange Trainingswoche vor sich. Gefordert ist er erst am übernächsten Sonntag (11. September 2022) wieder, und zwar ab 15 Uhr bei der U 21 des 1. FC Köln im Franz-Kremer-Stadion am Geißbockheim. Die Partie wurde nun auf 15 Uhr gelegt, damit sie fast parallel zum Bundesliga-Heimspiel des FC gegen Union Berlin stattfindet (15:30 Uhr).

Es ist der Start in eine Englische Woche mit dem Niederrheinpokal-Spiel der zweiten Runde beim Bezirksligisten VfL Benrath (14. September, 19:30 Uhr) und dem Heimspiel gegen den SV Lippstadt (17. September, 14 Uhr). Dann sind zwei Wochen Pause, ehe es am 1. Oktober zum SV Rödinghausen geht (14 Uhr).

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