Gonzalo Castro beim BVB Ein Wuppertaler nun in Schwarz-Gelb
Wuppertal / Dortmund · Es war ein Heimspiel der besonderen Art. Der Wuppertaler Gonzalo Castro kickte am vergangenen Samstag (1. August 2015) zum ersten Mal für den Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund im Stadion am Zoo.
"Mit Leverkusen war ich vorher ja das ein oder andere Mal da", sagte er, bevor er sich nach dem 2:0-Sieg gegen Betis Sevilla im Korridor zwischen Tribüne und Mannschaftsbus den zahllosen Autogrammsammlern und "Selfie"-Jägern stellte.
Von 1999 bis 2015 trug der Mittelfeldspieler das Trikot der Farbenstädter. Eigentlich schien es ziemlich undenkbar, dass er in seiner Karriere noch mal zu einem anderen Verein wechseln würde, doch in diesem Sommer geschah es. Nach 16 Jahren kehrte Castro der "Werkself" den Rücken und unterschrieb für eine Ablösesumme von elf Millionen Euro bis 2019 in Dortmund. "Ich wollte in meiner Karriere einen neuen Reiz setzen", sagte der inzwischen 28-Jährige.
Der Deutsch-Spanier wurde am 11. Juni 1987 in Wuppertal geboren und erlernte beim Post SV, bei Viktoria Rott sowie bei Bayer Wuppertal das kleine Fußball-ABC. Beim BVB möchte er nun endlich den ersten Titel seiner Karriere gewinnen, zumindest was die Laufbahn als Senior betrifft. Mit der deutschen U21 wurde Castro 2009 in Schweden Europameister, übrigens gemeinsam mit Mats Hummels. Gegen den Innenverteidiger braucht sich Castro im Kampf um einen Stammplatz beim BVB nicht zu behaupten, schließlich ist er für das Mittelfeld vorgesehen. Dort aber hat er in Sven Bender, Nuri Sahin, Henrikh Mkhitaryan, Shinji Kagawa, Marco Reus und Ilkay Gündogan hochkarätige Konkurrenz. "Wir haben eben viele Führungsspieler. Konkurrenzkampf ist da immer gut und wenn der Trainer mich braucht, dann bin ich bereit", sagte Castro.
An seinen Anblick im gelben Trikot mussten sich die Zuschauer in Wuppertal ebenso gewöhnen wie an Thomas Tuchel auf der Trainerbank des BVB. Und auch zwischen den Pfosten scheint am Borsigplatz eine Konstante verdrängt. Roman Weidenfeller hat wohl den Kampf um die Nummer eins gegen den vom SC Freiburg geholten Schweizer Roman Bürki verloren. Dahingegen soll Pierre-Emerick Aubameyang weiter für die nötigen Tore sorgen.
"Wir haben uns Wuppertal ausgesucht, weil wir uns verpflichtet fühlen, Spiele in der Region und für unsere Fans vor Ort auszurichten. Darüber hinaus ist Wuppertal die Heimat eines Traditionsvereins, den wir schon vor einigen Jahren mal sehr gern unterstützt haben", so Dortmunds Pressesprecher Sascha Fligge. Als Test sei die Begegnung mit Betis Sevilla sehr wichtig gewesen, da der BVB einen großen Kader habe, der auf drei Wettbewerbe ausgerichtet sei. Gerade aus diesem Grund müsse man sicherstellen, dass alle Akteure zu Beginn der Saison im Spielrhythmus seien und dies auch blieben. Dass für die Partie im Stadion am Zoo ein attraktiver Gegner aus der ersten spanischen Liga gefunden worden sei, sei für alle Besucher umso schöner gewesen, so Fligge.