BVB-Coach Tuchel lobt Wuppertal

Wuppertal · Exakt 11.434 Zuschauer wollten sich am Samstagnachmittag (1. August 2015) nicht entgehen lassen, wie der Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund gegen den spanischen Erstliga-Aufsteiger Betis Sevilla zum Test bat.

Bilderstrecke: BVB-Testspiel in Wuppertal
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Am Ende stand ein 2:0 (1:0). Ein verdienter Sieg des BVB, der aber aus einem insgesamt schwachen Niveau resultierte.

Von einer vor Begeisterung kreischenden Menschenmenge wurde die BVB-Stars im Stadion am Zoo empfangen. Schließlich sieht man Spieler des Kalibers Matthias Ginter, Roman Weidenfeller und Co. nicht alle Tage in Wuppertal. Gemeinsam mit Kevin Großkreutz traten immerhin drei Weltmeister den Weg in die bergische Metropole an. Da die Schwarz-Gelben aber am Donnerstag noch in Österreich beim Wolfsberger AC zur Euro-League antreten mussten, fehlten viele bekannte Gesichter, etwa Mats Hummels oder Marco Reus.

Dennoch boten die Dortmunder eine passable Elf auf, die gleich von Beginn an Dampf machte. Allen voran Jakub Blaszczykoswki hatte einen guten Tag erwischt. Einzig im Abschluss haperte es beim polnischen Rechtsaußen. So scheiterte er nach zwölf Minuten freistehend vor Sevilla-Keeper Adan am rechten Außenpfosten. Doch mit der Zeit verlor das Spiel immer mehr an Tempo. Schließlich ging der BVB durch Adrian Ramos noch vor der Pause mit 1:0 in Führung.

Nach dem Seitenwechsel war die Partie dann sehr zerfahren; die Fans sahen nur noch vereinzelte Höhepunkte. Eine der besten Chancen der Spanier vergab der Ex-Hamburger Rafael van der Vaart, als er Roman Weidenfeller anschoss (63.). In der 85. Minute sorgte Oliver Kirch mit dem 2:0 für die Entscheidung. Trotz einer eher mauen Darbietung gab es am Ende viel Applaus.

Thomas Tuchel gab nach dem Spiel ein gewohnt ehrliches Statement ab: "Es gibt keine zwei Meinungen darüber, wie wir heute gespielt haben. Es war ein sehr zähes Spiel. Deswegen ziehen wir aus daraus wenige Erkenntnisse. Es war sich kein gutes Niveau." Auf Wuppertal als Gastgeber angesprochen, war Tuchel hingegen voll des Lobes: "Es ist ein sehr tolles Stadion hier, dass ich so noch gar nicht kannte. Super, wie viele unserer Fans hier waren. Wir hätten ihnen gerne eine ansprechendere Leistung gezeigt."

Auch der in Wuppertal geborene Gonzalo Castro, der erst diesen Sommer von Bayer 04 Leverkusen nach Dortmund wechselte, äußerte sich kurz: "Ich komme immer sehr gerne nach Wuppertal. Letztes Jahr war ich glaube ich mit Leverkusen hier, jetzt mit dem BVB. Mal schauen, ob ich nächstes Jahr auch wieder herkomme."

Durch seine Wuppertaler Vergangenheit war Castro natürlich besonders begehrt bei den Wuppertaler Autogrammjägern. Diese reihten sich nach dem Spiel geduldig vor dem Stadion auf. Jedes Mal, wenn einer der Profis sich Richtung Mannschaftsbus begab, begann das Bitten um ein Foto oder eine Signatur. Die Glücklichen, die erhört wurden, strahlten danach bis über beide Ohren und werden sich wohl noch einige Zeit an den heutigen Tag erinnern.

Weltmeister Großkreutz und Trainer Tuchel auf dem Weg in die Kabine.

Foto: Dirk Freund

Auch beim WSV, der die Organisation des Spiels übernommen hatte, zog man ein positives Fazit. Es soll lediglich Probleme mit doppelt verkauften Sitzplätzen gegeben haben. Wobei es sich hierbei wohl um Einzelfälle handelte. Insgesamt jedenfalls machte Wuppertal Werbung in eigener Sache, um auch in Zukunft weitere Events dieser Kategorie durchführen zu dürfen.