Fußball-Bezirksliga: ASV Wuppertal Ein Juwel, das sich engagiert
Wuppertal · Issa Issa vom Fußball-Bezirksligisten ASV Wuppertal spielte 23-mal in der Nationalmannschaft des Libanon.
ASV-Trainer Werner Kasper liebt die klaren Worte. "Menschlich ist unser Issa Issa ein Knaller." Der Verein hatte den 32-Jährigen, dessen Vor- und Nachname identisch ist, im vergangenen Oktober verpflichtet.
Ein "Knaller" ist der 23-fache Nationalspieler des Libanon aber auch sportlich. In elf Meisterschaftsspielen schoss er acht Tore. Noch deutlicher wurde die Spiel- und Schusstechnik bei den Wuppertaler Hallenturnieren, wo der ASV dank seiner Treffer bei allen Auftritten die Finalspiele erreichte.
Abteilungsleiter Andreas Krüger bezeichnet die Verpflichtung des in Essen lebenden Vollprofis als Glücksfall. "Den Kontakt hat unser Spieler Marcel Hellmeister hergestellt, der mit Issa Issa in den Jugendmannschaften von Borussia Dortmund zusammengespielt hat."
Vier Jahre kickte der Deutsch-Libanese für den BVB in der Regionalliga. Der Sprung in die Bundesliga gelang dem Torjäger nicht. "Wahrscheinlich war es die nicht so ausgeprägte Grundschnelligkeit", bekennt der Torjäger offenherzig. Aus Dortmund führten ihn die Stationen seiner Fußball-Laufbahn nach Lippstadt, Hamm, Meppen, Wattenscheid, Siegen und Uerdingen, wo er in der Saison 2012/13 mit 30 Toren den KFC in die Regionalliga brachte.
"Ich habe keinen Beruf, aber konnte mit dem Fußball gutes Geld verdienen", freut sich Issa Issa. Jeder Wechsel war mit seiner Großfamilie abgestimmt. "Ich habe immer in Essen gewohnt, selbst als ich so weite Strecken wie nach Siegen und Meppen zurücklegen musste."
Bei dieser Vita überrascht der Gang zum ASV in die siebtklassige Bezirksliga. "Ich wollte eine Pause einlegen und habe fünf Monate nicht Fußball gespielt. Da kam der Anruf von Marcel Hellmeister. Die Nähe zu meiner Heimat Essen hat dabei eine wichtige Rolle gespielt."
Bei ASV-Trainer Werner Kasper, der zusammen mit Peter Neururer in der Bundesliga tätig war, übernimmt der "Knaller" natürlich eine Sonderrolle. Die Laufarbeit im Mittelfeld leisten die "Jungspunde" Thomas Isberner und Sebastian Schmieta, die vom technischen Können und der Schusstechnik des Deutsch-Libanesen profitieren.
Die Stadt Essen, in der seine Eltern als Kriegsflüchtlinge 1989 Zuflucht fanden, ist für den Fußballspieler die Heimat. Sozial engagiert sich Issa Issa, der fließend Arabisch und Deutsch spricht, indem er Menschen im Umgang mit Behörden und Schulen hilft. "Da bin ich schon mal so eingespannt, dass ich nicht trainieren kann."
Die Zukunft lässt der Profi, der beim ASV von einem Gönner unterstützt wird, offen. Fußball, das zeigen die Stationen von Issa Issa, ist schnelllebig. Für Trainer Werner Kasper ist sein "Star" ein Juwel, das dem ASV auch perspektivisch helfen kann.