Wuppertaler Nahverkehrsplan Grüne: „Viele sind auf den ÖPNV angewiesen“
Wuppertal · Die Wuppertaler Grünen begrüßen den im Verkehrsausschuss vorgestellten Nahverkehrsplan. Er bestehe aus unterschiedlichen Szenarien.
„Die Stadt verpflichtet sich mit dem Beschluss dieses Nahverkehrsplanes, auf keinen Fall weitere Einschränkungen im Angebot vorzunehmen. Das Angebot wurde in den letzten Jahren bereits stark eingeschränkt, so dass manche Bürgerinnen und Bürger den ÖPNV leider nicht mehr als die richtige Wahl des Verkehrsmittels ansahen“, so der verkehrspolitische Sprecher Timo Schmidt. „Leider konnte das Szenario 3, das den Bedarf des Nahverkehrs für die Mobilitätswende darstellt, aufgrund von Personal- und Zeitmangel nicht geprüft werden.“
Schmidt: „Szenario 0 stellt den Status Quo dar, Szenario 1 versucht den aktuellen Mehrbedarf durch Faktoren wie das 49-Euro-Ticket abzudecken und Szenario 2 sieht den Ausbau des Busbetriebes so vor, dass er eine echte Alternative für fast alle Wuppertalerinnen und Wuppertaler zum Auto darstellt. In Szenario 2 finden sich zum Beispiel Punkte wie eine Südtangente wieder, ein ausgebautes CE-Netz, um alle Stadtteilen zu verbinden und eine Nordtangente. Hinzu kommt eine starke Verdichtung des Taktes, um den Mindestanforderungen der Mobilitätswende ansatzweise gerecht zu werden.“
Auch wenn dies aktuell nicht finanzierbar sei, sei es wichtig, „dieses zu definieren, um eventuellen Förderstrukturen von Landes- und Bundesebene in Zukunft Rechnung tragen zu können. Der NVP wird für die nächsten zehn Jahre die Grundlage unserer Nahverkehrsplanung darstellen und das bedeutet, dass wir dieses auch unabhängig von der aktuellen Personal- und Finanzsituation betrachten müssen. Wenn wir die Mobilitätswende wollen, sind wir auf Unterstützung von Bund und Land angewiesen.“
Es sei, so Schmidt, „bedauerlich, dass es trotz mehrerer direkter Austauschrunden Ratsmitglieder gibt, die gegen den Entwurf des NVP sind. Da Mitte des nächsten Jahres die WSW neu mit der Bedienung des ÖPNV beauftragt werden muss, hätte eine Ablehnung des Nahverkehrsplanes schwerwiegende Folgen für unsere Stadt.“
Die grüne Fraktionsvorsitzende Denise Frings: „Der ÖPNV ist ein zentraler Teil der kommunalen Daseinsvorsorge, deshalb ist uns die Aufrechterhaltung mindestens des bisherigen Standards besonders wichtig. Viele Wuppertalerinnen und Wuppertaler sind auf den ÖPNV angewiesen, nicht zuletzt aus alters-, gesundheitlichen oder finanziellen Gründen. Wir haben uns als Stadt mit mehreren Konzepten dazu verpflichtet, ab 2035 klimaneutral zu sein. Zur Erreichung dieses Zieles ist eine Mobilitätswende mit einem starken ÖPNV als Rückgrat unerlässlich.“