Gegen Pläne für Moschee-Neubau Gathe: Freie Wähler wollen „kritische Distanz zu DITIB“

Wuppertal · Die Freien Wähler (FW) in Wuppertal lehnen den von der Verwaltung vorgelegten Zielbeschluss für die Gathe ab, der unter anderem den Bau einer Moschee zwischen Ludwig- und Markomannenstraße ermöglichen soll. Der Stadtrat entscheidet am 6. März.

Visualisierung des an der Gathe geplanten Moschee-Areals der DITIB-Gemeinde Wuppertal.

Foto: DITIB Wuppertal-Elberfeld

„Aus Sicht der Freien Wähler sprechen zwei Argumente gegen den vorgelegten Zielbeschluss, die eine Zustimmung unmöglich machen. Das entscheidende Argument ist, dass die geplante Moschee in Trägerschaft der DITIB liegen wird, welche bekanntermaßen von der türkischen Religionsbehörde Diyanet kontrolliert wird“, so die FW. „Wir sind nicht der Ansicht, dass eine Politik der offenen Tür gegenüber der DITIB die Gathe oder unsere Stadt insgesamt nach vorne bringt, und lehnen jegliche Zusammenarbeit mit dem verlängerten Arm Erdogans ab!“

Man sei bisher bislang „davon ausgegangen, dass eine kritische Distanz zu DITIB ein einendes Element in der Wuppertaler Politik sei. Dieser innere Konsens ist aber anscheinend nicht mehr vorhanden.“ Den Hinweis, die Wuppertaler DITIB sei anders als in anderen Städten, lasse man nicht gelten.

„Völlig am Thema vorbei und als Nebelkerzen zu bewerten“ seien die Hinweise auf aktuell fehlende Perspektiven für die Gathe: „„Selbstverständlich braucht die Gathe eine städtebauliche Entwicklungsperspektive, aber wir sind der festen Überzeugung, dass es dafür nicht die DITIB braucht. Aus gutem Grund haben Justizvollzugsanstalten in Wuppertal eine Entsendung von DITIB-Imamen zumindest in der Vergangenheit verweigert, aus gutem Grund haben etliche führende Politiker fast aller Parteien immer wieder betont, dass die DITIB kein Partner sein kann. Diesen Ansatz halten wir für richtig.“

Die Freien Wähler verweisen darauf, dass der SPD-Landesvorsitzende und Chef der Landtagsfraktion Thomas Kutschaty „nicht umsonst noch einmal 2021 gefordert hat, DITIB Personal in Schulen vom Verfassungsschutz überprüfen zu lassen“.

Weitere Gründe für die Ablehnung seien die erneute Standortdiskussion um das Autonome Zentrum, das den Plänen weichen müsste, und die mehrheitliche Ablehnung der Elberfelder Bezirksvertretung: „Es gab bereits in der Vergangenheit viele Probleme mit einer Verlegung des Autonomen Zentrums. Nun hat es seit sehr langer Zeit seinen Standort an der Gathe und es funktioniert alles so, wie es gedacht war. Diesen Zustand wollen wir definitiv beibehalten.“