Prozess vor dem Landgericht Wuppertal Vorwurf: Senioren um 260.000 Euro betrogen

Wuppertal · Vor der 1. Großen Strafkammer des Landgerichts Wuppertal beginnt am Dienstag (29. November 2016) ein großer Prozess. Den sechs Angeklagten im Alter von 24 bis 52 Jahren wird vorgeworfen, gezielt ältere Menschen betrogen zu haben.

Das Wuppertaler Landgericht.

Foto: Asio otus / Wikipedia

Die Kammer hat 24 weitere Verhandlungstermine bis zum 7. April 2017 angesetzt.

Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft sollen sie die Opfer angerufen haben und unter dem Vorwand, sie befänden sich im Besitz von Falschgeld, zur Herausgabe von Bargeld sowie teilweise von Schmuck und EC-Karten nebst zugehöriger PIN-Nummer bewegt haben. Dabei gaben sich die Angeklagten laut Ermittlern gegenüber den Geschädigten als Bankmitarbeiter oder Polizeibeamte aus. "In manchen Fällen sollen sie, wenn die Geschädigten sie in ihre Wohnung gelassen haben, Bargeld und sonstige Wertgegenstände entwendet und dabei teilweise auch Gewalt verübt haben", so das Landgericht.

Die Staatsanwaltschaft hat insgesamt 39 Taten in der Zeit von Juli 2015 bis März 2016 angeklagt. Den Angeklagten wird insbesondere mehrfacher gewerbs- und bandenmäßiger Betrug in unter-schiedlicher Beteiligung vorgeworfen. Hierfür sieht das Gesetz für jede Tat eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren vor. Der Gesamtschaden soll etwa 260.000 Euro betragen.

Die Angeklagten sollen deutschlandweit operiert haben. Die Wohnorte der Geschädigten sind in Velbert, Erkrath, Solingen, Berlin, Karlsruhe, Dresden, Leipzig, Stuttgart, Moers, Worms, Hamburg, Worms, Bonn, Würzburg, Hof, Kiel, Chemnitz und Kassel.

Bei den Angeklagten handelt es sich um den 31 Jahre alten Gino S., den 24 Jahre alten Jimmie K., den 52 Jahre alten Radosav M., den 35 Jahre alten David M., den 31 Jahre alten Max-Ferdinand M. und den 25 Jahre alten Daniel M. Die Angeklagten sollen alle miteinander verwandt sein.