SPD-Kanzlerkandidat Mit Bildern: Schulz kickt und diskutiert im CVJM
Wuppertal · Der Kanzlerkandidat besuchte den CVJM in Oberbarmen. Anderthalb Stunden nahm er sich Zeit, die Hälfte davon unter Ausschluss der Presse.
Als Martin Schulz in Wuppertal den CVJM an der Sonntagsstraße besucht, möchte er zunächst mit den Vertretern des Vereins alleine sprechen. Eine Dreiviertelstunde nimmt sich der Kanzlerkandidat der SPD Zeit, die nicht öffentlich wirksam inszeniert wird.
Als Schulz aus dem Raum tritt, bricht auch in Wuppertal das Blitzlichtgewitter los, das den meist gehypten Politiker in Deutschland in diesen Tagen überall empfängt. Hinter ihm steht ein zurückhaltender Bodyguard, nach vorne lächelt Schulz sein leises Lächeln. Schulz wirkt bescheiden, den Kameras gegenüber nicht gefällig — und gerade das macht ihn so fotogen.
"Herr Schulz, spontan ´ne Runde Drei gegen Drei?" fragt der Einrichtungsleiter. Schulz nickt und kickt mit den Kindern der Einrichtung, die unter anderem eine Kita, eine Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder und eine offene Tür bietet, in der bescheidenen Halle eine Runde Fußball. Vier Minuten und ein klarer Sieg für Schulz, den er trotz der Traube sich verrenkender Fotografen souverän erspielt. Er klatscht mit seiner Mannschaft, die aus zwei etwa zehnjährigen Jungs besteht, ab. Die Vertreter aus der Politik lachen anerkennend, Kameras blitzen.
Die Gruppe, die sich dicht um Schulz drängt, erreicht das angesteuerte Fotomotiv, den Innenhof des CVJMs. Eine Bank, ein Kanzlerkandidat, Kinder, strahlende Gesichter.
Herr Schulz, Sie sehen in diesen Tagen Dutzende dieser Einrichtungen. Was bleibt aber aus anderthalb Stunden Wuppertal hängen? "Wie engagiert die Menschen sind, die hier arbeiten. Dass im Vorstand dieses christlichen Vereins ein Mann mit Migrationshintergrund sitzt und dass das zeigt, wie großartig bunt diese Nation ist. Eine spannende Diskussion über Ganztagsbetreuung, die mir auch eine neue Perspektive auf das Thema gezeigt hat."
Welche wichtigen Sozialdemokraten verbinden Sie mit Wuppertal? "Johannes Rau, mit dem ich oft diskutieren durfte. Rau, weil er auch mal Oberbürgermeister von Wuppertal war, wie ich von Würselen und der dann die Bundespolitik entscheidend prägte." Martin Schulz lächelt selbstbewusst. Dann geht‘ s weiter, nach Düsseldorf, zum nächsten Termin.