"Mehr als die reine Unterbringung und Versorgung"

Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung fordert in seiner Funktion als Vorsitzender des NRW-Städtetages vom Land, die für Nordrhein-Westfalen vorgesehenen Bundesmittel in voller Höhe und nicht erst zur Hälfte zu bekommen.

Zudem solle das Land den Kommunen die Kosten in Zukunft nicht nur für Asylbewerber, sondern auch für geduldete Flüchtlinge erstatten.

2014 wurden in Wuppertal 1.223 Flüchtlinge neu aufgenommen, darunter viele aus Syrien, Afghanistan und dem Irak bzw. aus West- und Ostafrika. Für 2015 erwartet die Stadt 1.400 bis 1.800 weitere Flüchtlinge. Im Januar waren es 140 Menschen.

Jung: "Es geht um mehr als die reine Unterbringung und Versorgung." Flüchtlingsaufnahme bedeute für die Städte beispielsweise, die Sprachkompetenz der Menschen zu fördern, den Schulbesuch der Kinder zu organisieren, sich um die gesundheitliche Versorgung zu kümmern und, wo es nötig sei, Flüchtlinge psycho­sozial zu betreuen. "Auch viele Initiativen aus der Bürgerschaft und das ehrenamtliche Engagement helfen dabei, Flüchtlinge am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen. Auf dieses große Engagement unserer Bürger sind wir in Wuppertal sehr stolz, aber wir müssen es auch koordinieren."

Und weiter: "Angesichts steigender Flüchtlingszahlen und wachsender Integrationsaufgaben für die Kommunen muss sich die Erstattung nach den jeweils aktuellen Flüchtlings- und Asylbewerberzahlen und nicht nach veralteten Daten richten. Außerdem müssen geduldete Flüchtlinge berücksichtigt werden. Diese beiden Schritte würden helfen, einer vollständigen Finanzierung der Kosten durch Bund und Land näherzukommen, die unser Ziel ist."