Lehre aus der Pandemie NGG will Krisenschutz für Beschäftigte
Wuppertal · Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert eine bessere finanzielle Absicherung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen in Kurzarbeit gehen muss. Wer nicht mehr voll arbeiten könne und in Kurzarbeit rutsche, müsse, so die NGG Düsseldorf-Wuppertal, wenigstens ein Einkommen auf Mindestlohn-Niveau bekommen.
„Mit einem Mindest-Kurzarbeitergeld soll verhindert werden, dass Menschen, die von Kurzarbeit betroffen sind, in Armut abrutschen“, so Zayde Torun von der NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal. Genau das sei vielen Menschen während der Corona-Pandemie passiert und dürfe sich nicht wiederholen, so die NGG-Geschäftsführerin.
„Auch in Wuppertal bescherte die Pandemie vielen Beschäftigten – insbesondere in der Gastronomie – statt des regulären Einkommens vom Job ein deutlich schmaleres Portemonnaie durch Kurzarbeit. Gerade bei denen, die ohnehin niedrige Löhne bekommen und mit ihrem Einkommen auch sonst nur knapp über die Runden kommen, hat das geringere Kurzarbeitergeld hinten und vorne nicht gereicht. Die finanzielle Situation war für viele Beschäftigte dramatisch“, meint Torun.
Um das künftig zu verhindern, sei beim Kurzarbeitergeld eine Haltelinie nach unten dringend notwendig. „Deswegen muss ein Mindest-Kurzarbeitergeld eingeführt werden – und zwar auf dem Niveau des gesetzlichen Mindestlohns.“
Das Mindest-Kurzarbeitergeld wird Thema auf dem Gewerkschaftstag der NGG Nordrhein-Westfalen am Freitag und Samstag (2. und 3. Juni 2023) sein. An der Landesbezirkskonferenz werden auch Delegierte aus der Region teilnehmen. „Von dem ‚Gipfel für Ernährung und Arbeit‘ werden wichtige Impulse auch für die Beschäftigten im Gastgewerbe, in den Bäckereien und Fleischereien und in der Lebensmittelindustrie in Wuppertal ausgehen“, so die Erwartung von Torun.
Ob mehr Schutz für Beschäftigte in Krisenzeiten, mehr Sicherheit im Job oder mehr faire Tariflöhne – es gehe um gute Arbeitsbedingungen für die Menschen in den Gastro- und Ernährungsbranchen unmittelbar vor Ort.