Kostenlawine im Bendahl

Es ist die Geburtsstätte von bislang 184 deutschen Schwimmsport-Rekorden. Aber: Das Alfred-Panke-Bad der Wasserfreunde Wuppertal ist in die Jahre gekommen.

Peter Nocke am Loch des Schachtes, in dem die Hauptzuleitung der Wasseraufbereitung zum Schwimmbecken gebrochen war.

Foto: Klaus Göntzsche

Schwimmsport-Legende Peter Nocke (59) ist als 2. Vorsitzender seines Vereins unverändert "im Bendahl" präsent und genießt auch heute noch den Respekt der Hobbyschwimmer, wenn er durch das Wasser pflügt. Doch Nocke sorgt sich um das Eigenbad der Wasserfreunde: " So viele Schäden wie zuletzt hatten wie noch nie. Wir haben zwar einen Teil durch Spenden aufgefangen und aus Eigenmitteln gedeckt, aber auf Dauer geht das an die Substanz."

Die Mängelliste 2014 ist Besorgnis erregend: im März eine neue Heizanlage für Duschen, Clubräume und das Büro des ständig geöffneten Restaurants "KriegsFuß". Kosten mit Erdarbeiten: 25.000 Euro. Im April streikte die Pumpe der Umwälzanlage: 6.000 Euro. Mitte Mai folgte ein Rohrbruch: Der zweiwöchige Betriebsausfall und die neue Wasserfüllung beliefen sich auf 6.000 Euro. Im August ein erneuter Rohrbruch mit einem täglichen Wasserverlust von 50.000 Litern. Nocke: "Das haben wir dann mit dem Wasser aus unserem eigenen Brunnen wieder aufgefüllt." Kostete trotzdem 5.000 Euro. Am 6. September ging die ohnehin besuchsarme Saison im 24-Grad-Wasser vorzeitig zu Ende.

Dort, wo nicht nur Polizei und Feuerwehr regelmäßig schwimmen, sondern sich auch Kirchenpräses Manfred Rekowski gerne vor seinem Dienstantritt in Düsseldorf die nötige Fitness holt. Zu den 1.200 Wasserfreunde-Mitgliedern zählt auch Bundestrainer Henning Lambertz.

Nocke: "Unser Bad ist noch nicht von der Schließung bedroht. Doch solche Schäden mit diesen Kosten tun schon sehr weh und dürfen sich nicht mehr oft wiederholen. Deshalb brauchen wir unsere Mitglieder mehr denn je. Es ist doch wunderbar, inmitten der Natur im Sommer bei uns schon ab 6.30 Uhr schwimmen zu können."