Ärger über doppelte Belegung Integrationsfest statt Erntedankmarkt
Wuppertal · Ein Platz, zwei Veranstaltungen, mangelnde Kommunikation in der Verwaltung und nicht korrekt gestellte Anträge — diese Gemengelage führte jetzt dazu, dass die IG Friedrich-Ebert-Straße ihren für Sonntag (1.
Oktober 2017) geplanten Erntedankmarkt kurzfristig absagen musste.
Auf einmal wurde sie gelöscht, die Facebook-Veranstaltung Erntedankmarkt auf dem Laurentiusplatz. Kurze Zeit später kam die Absage der IG Friedrich-Ebert-Straße per Mail: Wegen eines Missverständnisses habe man von der Stadt keine Genehmigung für den Markt erhalten, da zeitgleich bereits eine andere Veranstaltung für den Platz gebucht war. Wie konnte das passieren?
Martina Eckermann, Pressesprecherin der Stadt Wuppertal, sagt: "Der Moscheeverein Milli Görüs hatte bereits Anfang des Jahres wegen eines viertägigen Integrationsfestes einen Antrag auf Sondernutzung des Laurentiusplatzes beim Ressort Straßen und Verkehr gestellt." Und damit offenbar alles richtig gemacht.
Im Gegensatz zu der von der IG Friedrich-Ebert-Straße beauftragten Agentur, die den Erntedankmarkt ebenfalls auf dem Platz vor der Laurentiuskirche anmelden wollte. Die hatte nach Auskunft der Stadt zwar im August beim Ordnungsamt eine gewerberechtliche Genehmigung beantragt, nicht aber die ebenfalls erforderliche Sondernutzung des Platzes beim Ressort Straßen und Verkehr ...
Daher, so Ordnungsdezernent Matthias Nocke, sei dies bei der Stadt auch erst nicht aufgefallen. "Dem Ressort Straßen und Verkehr lag ja eben kein Antrag der IG Friedrich-Ebert-Straße vor, den sie hätten ablehnen können." Dennoch, das muss auch er einräumen, sei innerhalb der Verwaltung zwischen den zuständigen Ämtern nicht gut kommuniziert worden. "Das tut mir sehr leid, das ist richtig schief gelaufen", bedauert Nocke. Warum indes der Agentur der Fehler bei der dritten Auflage des Erntedankmarktes nicht aufgefallen ist, bleibt unklar.
Auch Michael Kozinowski, Vorsitzender der IG Friedrich-Ebert-Straße, ärgert sich. "Wir haben viel Zeit in die Organisation und Geld in die Werbung der Veranstaltung gesteckt." Der unter anderem von dem Ratsmitglied und im Viertel ansässigen Weinhändler Thomas Kring angeregte Kompromiss, gemeinsam mit Milli Görüs zu feiern, ließe sich so kurzfristig nicht umsetzen, so Kozinowski.