Wuppertaler Stadtdechant lädt zum Gebet für Opfer von Hass, Gewalt und Verfolgung ein "Im Herzen keine religiösen Menschen"
Wuppertal · Die Terroranschläge in Nizza, Ansbach, Würzburg und der Amoklauf von München erschüttern auch die Katholische Kirche in Wuppertal. "Der feige Mord an einem alten Priester, der zuletzt in Nordfrankreich in einer Kirche geschah, steigert dieses Entsetzen", sagt Stadtdechant Pfarrer Dr. Bruno Kurth.
"Es ist Wahnsinn. In unseren Gemeinden beten wir für die Opfer, für die Trauernden und auch für die, die im Einsatz für Sicherheit ihr Leben einsetzen. Wir beten auch um Umkehr der durch Hass und Gewalt Verblendeten."
Allerdings weiß der Seelsorger, dass viele Menschen aktuell voll Sorge fragen, was diese Gräueltaten für die Religionen und deren Zusammenleben bedeutet, wenn solche Morde im Namen einer Religion, des Islam geschehen, und sich die Täter auf Allah berufen?
Der Wuppertaler Stadtdechant warnt in diesem Zusammenhang aber vor einer Pauschalisierung: "Jede Religion kann missbraucht werden zur Rechtfertigung von Gewalt und als vermeintlich sinnstiftende Ummäntelung für Taten von psychisch kranken, sozial nicht integrierten, von hass- und gewaltbereiten Menschen, die mir mit Sicherheit eines nicht zu sein scheinen: In ihrem Herzen religiöse Menschen. Wir widersprechen, wenn die aktuellen Gewaltexzesse von denen instrumentalisiert werden, die sowieso gegen Flüchtlinge und Fremde sind. Ich spreche für die katholische Kirche, bin mir aber sicher, dass die evangelische Kirche und andere Kirchen dies genauso halten. Natürlich werden wir unseren Einsatz für Flüchtlinge in Wuppertal fortsetzen. In dieser Welt ist der Weg Christi eindeutig: Er ist der Weg des Friedens sowie des Mitleides besonders mit den Opfern von Hass, Gewalt und Verfolgung."