FAZ-Herausgeber Nonnenmacher hört auf
Wenn er an der Bergischen Uni geblieben wäre, hätte ihn der Ruhestand wohl auch schon erreicht. Doch Günter Nonnenmacher entschied sich für eine journalistische Karriere bei der FAZ, die heute zu Ende geht.
Von 1975 bis 1982 war der gebürtige Karlsruher als wissenschaftlicher Assistent an der Wuppertaler Hochschule tätig. Bei zwei "Aushängeschildern" der Uni: Philosophie-Professor Klaus Held und der streitbaren Politologin Gerda Zellentin. Die beiden viel zu früh verstorbenen Rundschau-Mitarbeiter Martin Klaus und Jörg Lange besuchten Nonnenmacher 1995 in Frankfurt. Einen halben Tag lang erlebten sie einen unkomplizierten, politisch-philosophisch hochkompetenten Mann mit überraschenden Zügen — etwa einer bizarren Postersammlung von Superman bis Honecker an seiner Bürowand. Nachzulesen und zu sehen im Winterheft des Wuppertaler TOP Magazins des Jahres 1995.
Habilitiert hat Nonnenmacher in Wuppertal noch, doch statt auf einen frei werdenden Lehrstuhl zu warten, wurde er Redakteur bei der FAZ. 1986 übernahm er das Ressort Außenpolitik, seit 1994 fungierte er als einer der fünf Herausgeber.