Aktion auch in Wuppertal Ev. Kirche startet Wärmewinter-Solidaritätsfonds
Wuppertal · Mit einem Wärmewinter-Solidaritätsfonds für in Not geratene Menschen beginnt die Evangelische Kirche in Wuppertal das neue Jahr.
„Das Angebot ist konfessionsunabhängig. Hilfesuchende erhalten eine umfangreiche Sozialberatung. In vielen Fällen kann die Beratung Zugänge zu staatlichen Unterstützungen vermitteln. Sollte das vorhandene Hilfesystem nicht greifen, kann in Härtefällen auch eine finanzielle Unterstützung durch die Kirchengemeinde erfolgen“, so die Ev. Kirche.
Die Mittel zur Finanzierung des Beratungsangebots und für die Einzelfallhilfen stammen aus den zusätzlichen Kirchensteuereinnahmen durch die staatlich ausgezahlte Energiepauschale sowie aus Spenden. Die Hilfe durch den Solidaritätsfonds, der unter dem Hashtag #Wärmewinter läuft, soll unbürokratisch und möglichst zügig erfolgen.
„Auch in unseren Gemeinden gibt es Menschen, die bislang mit einem bescheidenen mittleren Einkommen auf eigenen Füßen standen, aber nun wirtschaftlich abrutschen. An die Pfarrhaustüren, in die City-Kirche Elberfeld und in die Sozialberatung unserer Diakonie kommen immer mehr ratlose Menschen, die nicht einmal wissen, was ihnen an Unterstützung zusteht und wie sie das überhaupt beantragen könnten“, erklärt Superintendentin Ilka Federschmidt.
Hilfe für Härtefälle
Die Hilfe ist für Härtefälle gedacht. Menschen, die ihre Strom- oder Gasrechnung nicht bezahlen können oder denen Geld für Lebensmittel für die Familie fehlt. Der Fonds will auch Menschen mit Überbrückungszahlungen helfen, die zwar Anspruch auf öffentliche Gelder haben, bei denen sich die Auszahlungen aber verzögern. „Der #Wärmewinter-Fonds ist der berühmte Tropfen auf den heißen Stein“, sagt die Pfarrerin. „Aber er ist ein sehr wichtiges Zeichen, dass wir für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft eintreten.“
Die Sozialberatungen werden von speziell geschulten Mitarbeitenden der Diakonie Wuppertal dezentral in Wichlinghausen, in Elberfeld-Mitte und in Vohwinkel an zwei, bzw. an drei Abenden angeboten. Für einen Beratungstermin ist eine telefonische Anmeldung unter Telefon 0202 / 97648288 erforderlich. Dann bekommen die Hilfesuchenden einen Termin an der nächsten Stelle zugeteilt.
Damit die Beraterinnen und Berater der Diakonie feststellen können, ob ein Härtefall vorliegt, sollen die Betroffenen die Unterlagen über ihre Einkünfte sowie über die zur Haushaltsgemeinschaft gehörenden Personen mitbringen. In Einzelfällen können die Gemeinden mit der Übernahme von Energierechnungen helfen. Die Höhe ist dabei gedeckelt.
Die Aktion des Kirchenkreises, seiner 18 Gemeinden und der Diakonie, schließt sich der Aktion EKD #Wärmewinter an. Die EKD und die Diakonie Deutschland hatten dazu aufgerufen, mit den Mehreinnahmen an Kirchensteuern durch die Energiepauschale auf Unterstützung angewiesene Menschen zu helfen und damit ein Zeichen gegen soziale Kälte und für Nächstenliebe zu setzen.
Die Evangelische Kirche in Wuppertal und ihre Gemeinden haben beschlossen, über die landeskirchliche Schätzung der Kirchensteuermehreinnahmen von zwei Euro pro Gemeindeglied hinaus, drei Euro in den Fonds einzugeben. So stehen insgesamt 250.000 Euro zur Verfügung. Davon sind circa 80.000 Euro für das Beratungsangebot der Diakonie vorgesehen. Die übrigen Mittel in Höhe von 170.000 Euro sind für Hilfszahlungen eingeplant.