Hans Osterberg Der Bischof mit dem Hund auf dem Arm
Wuppertal · Hans Osterberg, die gute Seele vom Kapellchen, ist bereits seit einem halben Jahrhundert als Bischof Nikolaus aktiv. Auch Donnerstag (5. Dezember 2019) wieder – beim großen Elberfelder Nikolaus-Umzug.
Wenn sich gegen 17 Uhr der traditionelle Nikolaus-Umzug, eine gemeinsame Aktion der Katholischen Citykirche, der IG Friedrich-Ebertstraße und der Wuppertal Marketing GmbH, vom Deewertschen Garten aus in Richtung Laurentiusplatz in Bewegung setzt, dann geht, begleitet von einem Pony und mit Hund Attila auf dem Arm, Bischof Nikolaus voran.
Er dürfte der erfahrenste Nikolaus Wuppertals sein. Denn der Mann, der sich unter dem Gewand befindet, ist bereits seit 50 Jahren in dieser Rolle aktiv. Hans Osterberg erinnert sich daran, wie es anfing: „Ich wurde 1946 im Kapellchen geboren und seit dieser Zeit verbindet mich ein intensives Verhältnis mit dem Haus. Als 1969 eine Schwester fragte, ob ich nicht Lust hätte, als Bischof Nikolaus die Patienten mit kleinen Geschenken zu erfreuen, habe ich sofort zugesagt. Damals gab es ja noch die Kinderstation und die freudigen Gesichter der Kleinen wie auch die dankbaren Blicke der anderen Patienten, das hat mir so viel gegeben, dass klar war, das machst du jetzt jedes Jahr.“
Nicht nur das: Als im Lauf der Jahre Kindergärten, Schulen und Altenheime in gleicher Mission anfragen, ist Hans Osterberg stets zur Stelle. Und auch wenn somit in der Weihnachtszeit sein Terminkalender mehr als gut gefüllt ist, sagt er auch ja, als Pastoralreferent Werner Kleine von der Katholischen Kirche Wuppertal ihn 2008 bittet, den Nikolaus-Umzug anzuführen.
„Diesen Part übernehmen zu dürfen, ist für mich eine Ehre“, sagt der rüstige Senior, dem es stets wichtig war und noch ist, sich für seine kleinen und großen Mitmenschen zu engagieren. Ob das zwischenzeitlich 60-jährige ehrenamtliche Engagement im Kapellchen, wo er schon lange als die gute Seele des Hauses gilt, ob seine vielen Einsätze in diversen Einrichtungen oder die unzähligen Geschenkaktionen, die er penibel und mit Köpfchen vorbereitet (als er mal geeignete Verpackungen für etwas größere Lebkuchenherzen brauchte, wurde er Minuten später in einer Pizzeria fündig) – Hans Osterberg nennt das alles lächelnd „einfach ein Gebot der christlichen Nächstenliebe“.
In diesem Zusammenhang geht er im wahrsten Sinn des Wortes mit gutem Beispiel voran. Und ein Ende seines Wirkens ist noch längst nicht in Sicht.