Christoffel-Blindenmission 46.175 Augenoperationen dank Wuppertal

Wuppertal / Bensheim · Wenn ein Mensch nach langer Zeit plötzlich wieder sehen kann, ist das wie ein Wunder. Solche Wunder haben die Bürgerinnen und Bürger von Wuppertal allein im vergangenen Jahr 46.175 Mal bewirkt. Insgesamt 1.385.261 Euro haben sie an die Christoffel-Blindenmission (CBM) gespendet.

Die Operation am Grauen Star war erfolgreich. Die Untersuchung am Tag nach dem Eingriff bestätigt es.

Foto: CBM

Mit diesem Geld kann die CBM Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika Augenlicht schenken und 46.175 Operationen am Grauen Star durchführen. Denn der Eingriff kostet in den Projekten der CBM durchschnittlich 30 Euro, bei Kindern wegen der benötigten Vollnarkose 125 Euro. Doch das sind Beträge, die sich viele der Betroffenen in Entwicklungsländern nicht leisten können.

Weltweit sind 17,1 Millionen durch Grauen Star erblindet, einer Trübung der Augenlinse. Um diese Trübung zu beseitigen, braucht es nur rund 15 Minuten. Unglaublich? Ein Arzt oder eine Ärztin und Menschen wie die 2.034 Spenderinnen und Spender in Wuppertal können das Unglaubliche wahrmachen.

So war es auch bei der 17-jährigen Christine aus Kamerun. Sie betete jeden einzelnen Tag für ein Wunder. Die junge Frau konnte seit ihrer Geburt nicht gut sehen. Ihre Mutter Ngono ging schon früh mit ihr zum Arzt. Dort wurde festgestellt, dass Christine Grauen Star hatte, aber die Ärzte verschrieben nur Augentropfen. „Egal wie stark ich blinzelte oder wie weit ich mein Auge geöffnet habe, meine Sicht war verschwommen“, berichtete die junge Frau.

Ngono suchte weitere Ärzte mit ihrer Tochter auf. Wieder Augentropfen, Kontaktlinsen oder Brillen. „Irgendwann haben wir fast alle acht Monate die Linsen gewechselt“, erzählt die Mutter und gesteht auch, dass ein Großteil des Familieneinkommens dafür drauf ging. Besser sehen konnte Christine trotzdem nicht.

Christine (17) aus Kamerun wurde erfolgreich am Grauen Star operiert und kann wieder klar sehen.

Foto: CBM

Im Gegenteil: Die junge Frau ging zwar zur Schule, ihre Noten jedoch wurden wie ihr Sehvermögen jedes Jahr schlechter – und Christine immer abhängiger von anderen. Sie brauchte Hilfe von Fremden beim Überqueren der Straße, die Mitschriften ihrer Klassenkameraden zum Lernen und ihre Familie, um den Alltag zu bewältigen.

Dann geschah das Wunder, das Christine sich so sehr gewünscht hat. Sie traf auf Menschen, die ihr helfen konnten. Ein von der CBM-gefördertes Ärzteteam war in ihrer Region und klärte sie und ihre Mutter auf, dass ein chirurgischer Eingriff Christines Erblindung aufhalten, ja sogar heilen kann. Kinder müssen eigentlich schon in frühen Jahren operiert werden, damit sie noch sehen lernen. Aber Christine hatte Glück: Die 17-Jährige wird im Krankenhaus operiert und kann trotz ihres Alters nach dem Eingriff klar sehen, der Schleier vor ihren Augen ist weg.

Dank der Spenderinnen und Spender der CBM hat die Mutter sogar weniger bezahlt als für manche Sehhilfe ihrer Tochter, sie lacht erleichtert. Und die junge Frau? Sie denkt schon an den nächsten Traum: Sie will viel lernen, um Augenärztin zu werden und um ganz vielen Menschen das Wunder zu schenken, das sie selbst erleben durfte.