Brillenauswahl: Das müssen Sie beachten

Etwa die Hälfte aller Deutschen trägt eine Brille, von diesen etwa 40 Mio. Menschen wiederum muss ein Drittel permanent eine Brille tragen.

Dabei nimmt die Zahl der Menschen mit Sehschwäche kontinuierlich zu. Eine Ursache scheint darin zu liegen, dass man grundsätzlich mehr Zeit vor Bildschirmen verbringt. Dem entsprechend ist ein regelmäßiger Besuch beim Augenarzt empfehlenswert, um Veränderungen des Sehvermögens im Blick zu behalten. Ist anschließend eine neue Brille — oder überhaupt eine Brille — fällig, gibt es einiges zu beachten.

Beim Besuch eines Optikers fallen zuerst die vielen Brillengestelle auf, die sich an den Wänden reihen. Mittlerweile ist die Brille zum modischen Accessoire aufgestiegen und es gibt eine große Auswahl, was nicht immer so war. Aber nicht jede Brille passt zu jedem Gesicht und auf jede Nase. Zunächst kann man sich danach richten, wie weit die Augen auseinander stehen: Ein weiter Abstand spricht für einen kräftigen Steg auf der Nase, um die Augen optisch zusammenzurücken. Bei einem relativ normalen Abstand sind alle Formen denkbar, während bei enger stehenden Augen ein möglichst schmaler Steg von Vorteil ist. Natürlich kann man auch anhand der Gesichtsform passende Modelle auswählen. Für Gesichter mit kantiger Kieferpartie sind rundere Brillen mit schmaler Fassung ideal. Zu einem ovalen Gesicht passt beinahe jedes Gestell. Und runde Gesichter profitieren von Brillen mit geraden Linien, die zusätzlich Kontur verleihen. Beim Sitz der Brille ist es wichtig, dass diese nicht auf Ohren oder Nase drückt und auch nicht verrutscht.

Das Herzstück einer Brille sind allerdings die Gläser. Diese gibt es in unterschiedlichen Ausführungen: Einstärkengläser und Mehrstärkengläser. Gläser mit einer Stärke gleichen entweder Kurz- oder Weitsichtigkeit aus, Gläser mit mehreren Stärken gleichen beide Sehschwächen parallel aus. Bifokalbrillen beispielsweise gleichen Kurzsichtigkeit aus, haben aber in den Gläsern Felder integriert, die zugleich Weitsichtigkeit entgegenwirken sollen. Gleitsichtbrillen wiederum haben in den Gläsern durch mehrere Zonen einen fließenden Übergang zwischen Weitsicht und Kurzsicht und sind angenehmer für die Augen. Für kurzsichtige Menschen, die zusätzlich eine aufkommende Altersweitsicht ausgleichen müssen, bieten sich Gleitsichtbrillen besonders an.

Ob es nun eine Vollrandbrille, ein Modell mit Halbrand oder gar eine randlose ist, wichtig ist der Tragekomfort und problemloses Sehen ohne Drücken oder Kopfschmerzen. Gleitsichtbrillen eignen sich für Menschen mit mehr als einer Sehschwäche, da das Auge durch den fließenden Übergang der Zonen im Glas weniger abrupt zwischen den jeweiligen Sehfehlern umstellen muss. Um langfristig etwas von der neuen Brille zu haben, braucht es zumindest bei täglichem Gebrauch besonderen Schutz. Deswegen hat die Mehrheit der Brillenhändler unterschiedliche Glaspakete im Angebot. Je nach den eigenen Bedürfnissen kann man zwischen kratzfest, entspiegelt, extra beschichtet oder besonders leicht zu reinigen auswählen, was man braucht. Und mit der richtigen Pflege ist die Brille über längere Zeit ein treuer Begleiter.