Bergische Uni Neues Buch über die Zukunft des Kapitalismus

Wuppertal · Wie wird es mit dem Kapitalismus von heute weitergehen und womit haben wir zu rechnen, wenn das kapitalistische „business as usual“ sich erschöpft haben wird? Das ist die Leitfrage des Buches „Jenseits des Kapitalismus“, das Smail Rapic, Philosophie-Professor an der Bergischen Universität Wuppertal, herausgegeben hat.

Das Cover des Buches.

Foto: Verlag Karl Alber

Seit der 2008 ausgebrochenen Weltfinanzkrise wird die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Kapitalismus in wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussionen gestellt. „Der zunehmend ungehinderte Versuch, das soziale Leben, die natürliche Umwelt und die demokratische Politik an die Erfordernisse privater Kapitalerweiterung anzupassen, lässt lang befriedete Konflikte über die Legitimität der kapitalistischen Durchrationalisierung und Nutzung der Welt neu aufbrechen“, erklärt Prof. Dr. Smail Rapic.

Viel spreche dafür, dass der gegenwärtige Kapitalismus, als Wirtschaftsordnung krisenträchtig und auf Dauer selbstzerstörerisch, auch als Gesellschaftsordnung gescheitert sei: „Er hat die Fähigkeit verloren, kollektiven Nutzen aus individuellem Egoismus zu ziehen“, so Rapic weiter. Während der Aufbau verlässlicher sozialer Beziehungen auf den Einzelnen und seine Verantwortung für sich selber abgeschoben werde, falle einer kleinen Zahl gigantischer, global operierender Unternehmen die Aufgabe zu, die Masse der Bevölkerung durch konsumeristische Glückserlebnisse ruhigzustellen.

„Jenseits des Kapitalismus“ ist aus einem Kongress an der Bergischen Universität im Februar 2016 hervorgegangen, der den Anstoß zu einer Serie von Tagungen unter dem Titel „Wege aus dem Kapitalismus?“ gab. Im Rahmen dieser Reihe fanden bislang Gespräche mit international renommierten Gesellschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern (Nancy Fraser, Joseph Vogl, Colin Crouch und Claus Offe) statt.