Audio: Wiederbelebung per Telefon
Die Feuerwehr-Leitstelle gibt seit kurzem auch telefonisch Hinweise zu einer Herz-Lungen-Wiederbelebung, bis der Notarzt eintrifft. So konnten in diesem Jahr schon fünf Menschen gerettet werden.
"Feuerwehr-Notruf, wo genau ist der Notfallort?" So begrüßen die Mitarbeiter der Feuerwehr-Leitstelle jeden, der die Notrufnummer 112 gewählt hat. Ralph Haldenwang, Leiter der gemeinsamen Feuerwehrleitstelle für Solingen und Wuppertal weiß, dass bei medizinischen Notfällen wenige Sekunden über Leben oder Tod entscheiden können. Besonders schnelle Hilfe ist erforderlich, wenn ein Mensch nicht mehr reagiert und atmet. Dann kommt es auf jede Minute an.
Hör-Beispiel:
Deshalb geben in solchen Fällen die Leitstellenmitarbeiter auch gezielte Erste-Hilfe-Anweisungen am Telefon, um die Zeit bis zum Eintreffen von Notarzt und Rettungswagen nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. "Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit eines Patienten von Sekunde zu Sekunde. Deshalb halten wir in solchen Fällen die Telefonleitung zum Anrufer aufrecht und erklären ihm, wie er als Ersthelfer eine Erfolg versprechende Herz-Lungen-Wiederbelebung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durchführt", beschreibt Haldenwang die "Königsdisziplin" der Leitstellenmitarbeiter.
Dass eine Wiederbelebung gar nicht so schwer ist, zeigt eine erste Auswertung: "Seit Jahresbeginn haben wir rund hundert Anrufer aufgefordert, eine Reanimation zu beginnen. In etwa der Hälfte der Fälle wurde diese dann auch durchgeführt, so dass 17 zuvor leblose Patienten lebend ins Krankenhaus transportiert werden konnten. Dort verstarben zwar zwölf von ihnen, aber fünf Leben konnten durch die schnelle Hilfe gerettet werden."