Zusehen, wie alles zerfällt

Als eine Gruppe Autonomer im August ein leerstehendes Haus in der Marienstraße besetzte, legte sie damit den Finger in eine äußerst schmerzhafte Wunde. Vielen Bewohnern des Ölbergs war der Leerstand des Altbaus samt Ladenlokal längst ein Dorn im Auge.

Seit sechs Jahren ist dieses Haus in der Simonsstraße wegen Einsturzgefahr versiegelt. Für Stephan Frischemeier, der in der Nachbarschaft lebt und arbeitet, unerträglich. Er fordert ein härteres Eingreifen der Stadt. Foto: Grossmann

Foto: Jens Grossmann

"Hier wird eine Immobilie heruntergewirtschaftet, weil die Eigentümer Teil des internationalen Finanzkapitals sind, die keinen Bezug zu den konkreten Lebensumständen in unseren Quartieren und Kommunen haben", meldete sich der Verein "Unternehmer/innen für die Nordstadt" seinerzeit zu Wort. Und genau das hat Folgen: Während engagierte Ölberger über Konzepte zur Belebung oder Nutzung dieser Immobilien sinnieren, die ihren Stadtteil mit prägt, ist man auf Seiten der Besitzer mit dem Stillstand durchaus zufrieden.

Immer mehr Schrott-Immobilien infizieren die Stadt. Die Ursachen dafür sind vielfältig, die Lösungen rar. Denn wer sein Haus verfallen lassen will, der darf das tun. Der Stadt sind die Hände gebunden, die Öffentlichkeit muss zusehen.

Mehr dazu in der Wuppertaler Rundschau am Mittwoch (29. Oktober 2014).

Die weiteren Rundschau-Themen:

Feuerwehr-Projekt: Wiederbelebung per Telefon / Zoo mit neuem Restaurant / "Highlight" in Barmen / "Starlight Express" mit Dampf aus Ronsdorf / Aus dem Tagebuch der Redaktion: Henry Maske sorgt für warme Ohren / Kommentar: Schrott- und Problem-Immobilien / Es gibt wieder mehr Wuppertaler / "Cinemaxx"-Leiter Detlef Bell wechselt zu "Cineplex" / Längster Schal der Stadt / Gibt es konkrete Anhaltspunkte für Umsatzeinbußen des Elberfelder Handels durch die B7-Sperrung? / Kultur: Kein Publikum für Figaro / "Classic Brass" meets Matthias Eisenberg / RSC muss Rückstand aufholen / WSV: Die Spitze im Visier / Theater am Engelsgarten: Rappender Kater liebt Maus / Michael Zeller: "BruderTod"