Vor Vohwinkeler Grundschule 58 Elterntaxis zusätzlich zum normalen Verkehr
Wuppertal · Viel Verkehr, hohe Geschwindigkeiten sowie riskante Park- und Wendemanöver: So genannte Elterntaxis sorgen allmorgendlich für Chaos, Stau und erhöhte Unfallgefahr vor den Schulen. Ehrenamtliche des ACE-Kreises Bergisch Land checkten deshalb am Donnerstag (6. Juni) vor der Corneliusgrundschule den morgendlichen Bring-Verkehr.
Zwischen 7.30 Uhr und 8 Uhr kreuzten demnach 58 Eltern mit ihren Autos den Schulweg der Kinder, zusätzlich zum normalen Verkehr. Für diejenigen, die zu Fuß unterwegs sind und für all jene, die aussteigen und hinter den hohen Autotüren nicht gesehen werden, bedeutet das eine erhöhte Unfallgefahr. Fast zwei Drittel der Elterntaxis, die Kinder zur Schule kutschierten, hielten laut ACE Bergisch Land im absoluten Parkverbot, in der zweiten Reihe und vor Einfahrten.
„Schuld ist oftmals der morgendliche Stress der Eltern, übertriebene Fürsorge und manchmal auch Leichtsinn“, so Harry Gohr, Vorsitzender des ACE-Kreises Bergisch Land. Aktuelle Zahlen zeigten, dass bundesweit nahezu jedes fünfte Kind mit dem elterlichen Fahrzeug zur Schule gefahren wird. Kinder sollten jedoch laut ACE unterstützt werden, eigenständig zu Fuß oder mit dem Fahrrad den Weg zum Unterreicht zurückzulegen.
Harry Gohr appelliert an die Eltern: „Nur so lernen sie, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen, sie bauen Bewegungs- und Koordinationsdefizite ab und können dabei sogar Freundschaften schließen. Wer seinem Kind möglichst viel abnehmen möchte, beraubt es wichtiger Erfahrungen, Trainingssituationen und letztendlich seinem Sicherheitsgefühl, den Schulweg zu meistern. Entfernungen abschätzen, Geschwindigkeiten einschätzen und Reaktionen anderer Verkehrsteilnehmer vorhersehen – zunächst in Begleitung der Eltern – sollte morgens auf dem Weg zur Schule der erste Lehrstoff noch vor dem eigentlichen Unterrichtsbeginn sein.“
Die ACE-Aktion „Goodbye Elterntaxi“ will aufklären, helfen und unterstützen. Ziel ist es, Unfallgefahren im unmittelbaren Schulumfeld zu vermeiden und Kindern die Chance zu geben, selbständig sicher unterwegs zu sein.