Soroptimist Club Wuppertal-Toelleturm spendet Weihnachtsmarkt-Einnahmen 3.500 Euro aus Wuppertal nach Guatemala
Wuppertal · Mit dem Verkauf von Punsch und Kakao hat der Soroptimist Club Wuppertal-Toelleturm auf dem Weihnachtsmarkt Schloss Lüntenbeck 3.500 Euro eingenommen. Das Geld stellt er der Initiative APEI zur Verfügung.
APEI leistet von Wuppertal ausgehende dynamische und nachhaltige Bildungsarbeit ("Education and Lea-dership").
"Die Arbeit von APEI entspricht den Zielvorstellungen des Soroptimist Clubs, weil die Menschen im Ixil-Dreieck konstruktiv an der Verwirklichung der Schulprojekte beteiligt sind, ohne dabei das guatemaltekische Bildungsministerium aus seiner Verantwortung zu entlassen. Die Spendengelder fließen vollständig in die Schulprojekte", heißt es.
APEI (Amigos para las Escuelas Ixiles) ist eine kleine private Organisation mit Sitz in Wuppertal - bestehend aus einer Gruppe von Männern und Frauen, die sich durch Entwicklungshilfearbeit in Guatemala kennen gelernt haben. APEI leistet Entwicklungshilfe im Ixil-Dreieck im Norden Guatemalas. Dort betreibt die Initiative Dorfschulen in abgelegenen Dörfern. Außerdem fördert sie Schulabgänger aus diesen Schulen als Stipendiaten während der weiteren Ausbildung.
APEI ist in Guatemala als Asociacion registriert und als gemeinnützig anerkannt. Seit der Gründung im Jahr 1994 hat das Projekt in insgesamt 48 guatemaltekischen Dörfern Schulen gebaut; 36 dieser Schulen sind in der Zwischenzeit von der staatlichen Schulbehörde übernommen worden. Zurzeit unterrichtet APEI in acht zum Teil extrem abgelegenen Dörfern mit 16 einheimischen Lehrern Kinder, die sonst keine Chancen auf eine schulische Bildung hätten.
Das Konzept ist außergewöhnlich: Die beiden Deutschen Martin und Anne Müller und zwei Guatemalteken haben 1994 das Projekt gegründet, konzipiert und leiten es seitdem gemeinsam. Beide arbeiten ehrenamtlich und bezahlen sämtliche Kosten in Deutschland und ihre Reisen selbst. Die Lehrer der neuen Schulen sind ausschließlich Guatemalteken, die die Stammessprache des jeweiligen Dorfes als Muttersprache sprechen. Das Projekt arbeitet bewusst im Ixil-Dreieck, der Gegend Guatemalas, die am meisten unter dem Bürgerkrieg gelitten hat, und hat so zur Normalisierung des Lebens in den vom Genozid betroffenen Dörfern beigetragen.
APEI nimmt die Einheimischen ernst: Niemals werden Schulen von sich aus angeboten, sondern nur auf Initiative der Dorfgemeinschaften errichtet. Dabei müssen auch die Einheimischen aktiv am Aufbau mitarbeiten und verpflichten sich, erhebliche eigene Arbeitsleistungen zu erbringen. Darüber hinaus müssen die Kinder am Schulunterricht regelmäßig teilnehmen. Die Grundüberzeugung von APEI ist, dass nur Bildung langfristig etwas an der Lebenssituation der Einheimischen verbessern kann (fast alle Erwachsenen sind Analphabeten).
Zum Konzept gehört auch, dass Kinder, die sechs Grundschuljahre erfolgreich abgeschlossen haben und besonders begabt sind, weiter gefördert werden. Schon vor einigen Jahren gab es erste Stipendiaten, die weiterführende Schulen und ein Lehrerstudium erfolgreich abgeschlossen haben und seitdem selbst als Lehrer arbeiten. Wesentlich ist, dass das Projekt unabhängig von parteipolitischen, religiösen und wirtschaftlichen Interessen betrieben wird. Zur Konzeption von APEI gehörte auch von Anfang an das Ziel, am Ende überflüssig zu werden — wenn der Staat in allen Dörfern selbst Schulen betreibt.