25 Jahre Begegnungsstätte Alte Synagoge Ein Ort der lebendigen Erinnerung

Wuppertal · 25 Jahre Begegnungsstätte Alte Synagoge in Wuppertal: Dazu gab es einen großen Festakt mit vielen Gästen im Sparkassen-Foyer.

Von li.: Ulrike Schrader und Antonia Dicken-Begrich mit OB Andreas Mucke, Alfons Kenkmann (Arbeitskreis NRW-NS-Gedenkstätten) und Christina Rau (Johannes-Rau-Stiftung).

Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

Vor 25 Jahren, am 15. April 1994, wurde die Wuppertaler Begegnungsstätte Alte Synagoge im Herzen von Elberfeld durch Ansprachen von Ignaz Bubis, dem damaligen Präsident des Zentralrats der Juden, und von Johannes Rau, seinerzeit NRW-Ministerpräsident, feierlich eröffnet. Das neue Gebäude mit seiner auffälligen künstlerischen Formensprache war auf einem Teil des Grundstücks errichtet worden, auf dem früher die Elberfelder Synagoge gestanden hatte. Fanatische Nationalsozialisten hatten sie, wie auch die prächtige Barmer Synagoge, in der Nacht zum 10. November 1938 in Brand gesteckt, geschändet und geplündert.

Nach dem Krieg dauerte es fast 50 Jahre, bis mit der Begegnungsstätte ein Ort geschaffen war, der über dieses Verbrechen, dem weit schlimmere folgten, informieren sollte. Heute ist die Begegnungsstätte Alte Synagoge ein Lernort zum Thema Nationalsozialismus, eine wichtige Bildungs- und Kultureinrichtung der Stadt Wuppertal – und ein modernes jüdisches Museum im Bergischen Land.

Außerdem wurden und werden unter dem Dach der Alten Synagoge zahlreiche stets detailreiche und hintergrundstarke Bücher zu den unterschiedlichsten Facetten der Geschichte des Judentums im Bergischen Land sowie den Verbrechen während der Nazi-Zeit herausgegeben: Immer wieder sind diese Veröffentlichungen eine Bereicherung des Sektors der lokalen Sachliteratur. Die ständige Ausstellung des Hauses ist ein regelmäßig von Schulklassen und vielen anderen Interessierten Besuchter der lebendigen Erinnerung.

Aus Anlass des Jubiläums schaute der Trägerverein der Begegnungsstätte auf 25 Jahre lebendiger Gedenkstättenarbeit zurück. Die Festrede hielt im voll besetzten Foyer der Stadtsparkasse am Islandufer der Historiker Professor Dr. Alfons Kenkmann, Vorsitzender des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in Nordrhein-Westfalen.