Leserbrief „Aber diesmal mit einem guten Ende“

Betr.: Barmer Kiosk zieht ins Haus der Geschichte, Rundschau vom 1. Juli 2023

Das Sortiment war groß.

Foto: Michael Malicke

Mit Freude las ich über die Rettung des Barmer Kioskes! Diese Verkaufsstelle hatte wahrlich ein „bewegtes Leben“.

Lange stand der Pavillon am Werth auf der Höhe des heutigen Geschwister-Scholl-Platzes. Vor rund 40 Jahren beschloss man im Rathaus. diesen Platz neu zu gestalten, und eine Stadträtin nutzte die Gelegenheit, diese Fläche (und auch die Sanderstraße) mit roten Klinkern zu versehen. Man nannte sie dann auch die "rote" Ursula.

Bei einem so sehenswerten neuen Stadtplatz störte der schnöde Kiosk und musste verschwinden. Das Betreiberehepaar, das auch auf dem Laurentiusplatz einen Kiosk besaß, wehrte sich mit Vehemenz und bekam einen neuen Platz am Straßenrand des Alten Markt auf der Westseite des Nachfolgers vom Bilka-Warenhaus.

Blick auf den Alten Markt, unten der Kiosk.

Foto: Michael Malicke

Doch einige Jahre später schlug das Rathaus wieder zu. Der Busbahnhof musste einem neuen Stadtplatz weichen, und der Kiosk missfiel wieder den Planern. Kurzum, er wurde um rund 30 Meter versetzt vor dem Hauseingang Alter Markt 7.

Mit viel Engagement betrieb als Nachfolger das türkische Ehepaar bei langen Öffnungszeiten nun im Abseits sein Geschäft. Im Lauf der Jahre lagen immer weniger Printmedien in der Auslage, statt kamen Kühlschränke gefüllt mit Bier und Schnaps. Ausdruck des Konsumentenwandels im Barmer Herzen.

Zum Schluss waren es wohl Brandschutzgründe, dass man wieder den Kiosk vertrieb. Aber diesmal mit einem guten Ende! Die Aussage, von diesem Modell habe es „Dutzende“ in der Wuppertaler Innenstadt gegeben, möchte ich bezweifeln.

Michael Malicke

● Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau: redaktion@wuppertaler-rundschau.de
● Zu den Rundschau-Leserbriefen: hier klicken!