Nur für eine Minderheit

Betr.: Pina-Bausch-Tanzzentrum, Rundschau vom 9. April

Bei aller Euphorie über den Beschluss zum Bau des Pina-Bausch-Zentrums werden wichtige Gesichtspunkte übersehen. Als Gesamtsumme für den Umbau des Schauspielhauses zum Pina-Bausch-Zentrum wird ein Betrag von 58,4 Millionen Euro genannt, ohne zu begründen, wie dieser ermittelt wurde. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man die Höhe der Umbaukosten auch nur annähernd schätzen kann, wenn die Planungen nicht einmal begonnen haben. Ich sehe ein hohes Risiko, dass die Baukosten wesentlich höher sein werden. Die Förderung des Bundes in Höhe von 29,2 Millionen Euro und des Landes von 14,6 Millionen Euro sind aber Festbeträge, so dass alle Mehrkosten in voller Höhe von der Stadt getragen werden müssten. Hinzu kommt, dass die Finanzierung der Betriebs- und Folgekosten in keinster Weise geklärt ist.

Ich habe die große Sorge, dass sich die Stadt in ihrer ohnehin schlechten Haushaltslage hier finanziell völlig übernimmt.

Auch wird verkannt, dass sich nur eine Minderheit der Bürger überhaupt für Tanztheater interessiert und die Vorstellungen besucht. So investiert die Stadt hier Geld bis an ihre Belastungsgrenze oder darüber hinaus, welches nur wenigen zu Gute kommt.

Uwe Voß, Pahlkestraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)