Leser Naive Hoffnung
Betr.: Helios-Klinikum, Rundschau-Interview vom 9. Februar
Frau Dedanwala erweckt den Eindruck, als seien die ehemaligen städtischen Kliniken erst nach dem Weiterverkauf an Fresenius im Jahr 2007 auf die schiefe Bahn geraten. Damit legt Frau Dedanwala falsch. Entscheidend für alle späteren Fehlentwicklungen ist die Privatisierung der Kliniken durch den Verkauf an die Helios-Gruppe 2004. Eine Stadt kann nicht eine ihrer wichtigsten Einrichtungen — die städtischen Kliniken — aus der Hand geben, ohne Gefahr zu laufen, Ärzte, Patienten und Pflegepersonal den privaten Interessen der bestmöglichen Kapitalverwertung auszuliefern. Genau diese Situation ist 2004 eingetreten und hat mit dem Helios-Geschäftsführer Cruse nun ihren traurigen Höhepunkt erreicht.
Die naive Hoffnung von Frau Dedanwala auf einen "Kulturwandel" dürfte in der Zentrale von Fresenius große Heiterkeit auslösen.
Dr. Hans-Walter Nau