Telefonisch ist kaum ein Mitarbeiter zu erreichen. Wenn man einen Termin erhält, ist es mehrfach vorgekommen, dass Zusagen, die im persönlichen Gespräch gemacht wurden, nicht eingehalten werden, da angeblich doch noch Unterlagen fehlten, die aber schon längst im Jobcenter vorlagen. Bei vielen Telefonaten mit Vermietern wurden Wohnungen nicht an Flüchtlinge abgegeben, wenn als Zahler das Jobcenter genannt wurde. Jetzt weiß ich, warum. In zwei Fällen aus dem letzten Monat haben Vermieter, die uns Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt haben, entnervt ihre Zusage für weitere Wohnungen wieder zurückgezogen. Und wenn bis Ende des Monats Mai die Miete beziehungsweise Kaution nicht gezahlt werden, stehen eine Flüchtlingsfamilie und eine Einzelperson wieder auf der Straße.

Ich unterstütze die Stadt seit Monaten bei der Aufnahme von Flüchtlingen unter enormem persönlichen Zeitaufwand. Und mache es gerne! Aber wenn ich als Wuppertaler Bürger schon nicht mit dem Jobcenters klar kommen, wie sollen das die Flüchtlinge? Hilfe vom Jobcenter erfolgt nicht. Meine Aussage zu diesem Thema lautet: Arroganz der Macht. Wörtlich wurde mir mitgeteilt "Wir sind eine Behörde, kein Dienstleister".

Ich werfe dem Jobcenter vor, dass die Unterbringung der Flüchtlinge in eigene Wohnungen deutlich schneller erfolgen könnte, wenn dort effektiver gearbeitet würde.

Auf meine schriftliche Beschwerde bei der Leitung des Jobcenters erfolgte bisher keine Reaktion. Die noch laufenden Fälle schließe ich ab, danach stelle ich meine Tätigkeit mangels fehlender Unterstützung ein.

Bernhard Stolte , Kurlandstraße