Grenzt an Unverschämtheit

Betr.: CDU lehnt Uwe Schneidewind als OB-Kandidaten ab

Nach CDU-Wuppertal-Vorschlag, so heißt es, kam der Chef des Wuppertal Instituts, Herr Schneidewind, als gemeinsamer möglicher Kandidat für die nächste Oberbürgermeisterwahl ins Gespräch.

Dies überraschte insofern, als Herr Schneidewind wohl den Grünen, die ja als Kooperationspartner neuerdings gemeinsam mit der CDU agieren, zuzurechnen ist.

Dies erfreute den geneigten Leser jedoch umso mehr, als meines Erachtens mit einem ausgewiesenen und erfolgreichen Akteur in den Feldern Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Bürgernähe und Vermittlungs- und Kommunikationsfähigkeit gerade in diversen Milieus jemand in den Fokus zur Oberbürgermeisterwahl gebracht wurde, der durchaus auch in der Lage ist, wesentliche neue Impulse für Wuppertal zu formulieren und, viel wichtiger noch, auch umzusetzen.

Der qualifizierende Vergleich mit der nun favorisierten Frau Reul-Nocke ist ohne weitere Kenntnisse ihrer Fähigkeiten nicht opportun.

Jedoch erscheint mir der offenbar getroffene Vergleich zu Herrn Schneidewind äußerst fragwürdig und entbehrt in der familiären Nähe zum Parteichef der Wuppertaler CDU nicht eines „Geschmäckles“.

Wie die dequalifizierende Begründung zu den Fähigkeiten Herrn Schneidewinds seitens der CDU vorgebracht wird, grenzt allerdings an Unverschämtheit. Genauso scheint es zu sein: Der Verlust von Scham erzeugt im Ergebnis Unverschämtheit.

Mögen die Grünen an der Kandidatur von Herrn Schneidewind bloß festhalten: Es gibt eine gute Chance, einen qualifizierten Oberbürgermeister zu bekommen.

Ich selbst bin übrigens Wechselwähler.

Wolfgang Kern