Deutlicher hinweisen

Betr.: "Hilflos und ohnmächtig", Rundschau, 21. Mai

Die Wuppertaler Rundschau berichtete über einen Schreiner, der krankheitsbedingt vom Jobcenter Wuppertal eine Aufstockung seines Krankengeldes beantragte. Wie zahlreiche andere Wuppertaler Hartz-IV-Berechtigte musste er die Erfahrung machen, dass berechtigte Ansprüche abgebügelt, verschleppt oder schlicht ignoriert werden.

Eine rechtmäßige sowie zeit- und sachgemäße Bearbeitung von Änderungen, Anträgen und Rechtsmitteln ist, wie auch schon vom Sozialhilfeverein "Tacheles" festgestellt, in dieser Behörde offensichtlich nicht gewährleistet. Dass für das Jobcenter Wuppertal die Zufriedenheit der Leistungsberechtigten "hohe Priorität" hat, wie die Behörde schreibt, ist daher angesichts eines solchen Umgangs mit seinen "Kundinnen und Kunden" kaum glaubhaft.

Auch auf die Möglichkeit, Beschwerden über das sogenannte "Kundenreaktionsmanagement" zu führen, wird nur sehr versteckt im Internetauftritt des Jobcenters hingewiesen. Der Sozialhilfeverein "Tacheles" forderte daher schon 2015 völlig zu Recht, auf diese Beschwerdestelle deutlich hinzuweisen.

Wir schließen uns dieser Forderung an und stellen darüber hinaus fest: Das vorhandene rudimentäre Beschwerdemanagement, welches beim Büro des Vorstandsvorsitzenden Thomas Lenz angesiedelt ist, kann dem vorhandenen Bedarf ganz offensichtlich nicht gerecht werden. Beschwerden müssen ernst genommen werden.

Das Jobcenter Wuppertal braucht endlich ein Beschwerdemanagement, welches diesen Namen auch verdient und welches einer Sozialbehörde dieser Größenordnung angemessen ist.

Ratsfraktion Die Linke, Rathaus Barmen, Johannes-Rau-Platz

(Rundschau Verlagsgesellschaft)