Skulpturenpark Kunst, die gigantisch wirkt
Wuppertal · Das französische Künstlerpaar Anne und Patrick Poirier zeigt seine Werke im Skulpturenpark Waldfrieden von Tony Cragg.
Seit 50 Jahren arbeiten Anne und Patrick Poirier zusammen, haben sich der Spurensuche und der Erinnerung gewidmet. Beide sind 1942 geboren und lernten sich bei einem Studienaufenthalt in der Villa Medici in Rom kennen. Schon früh brachen sie zu Aufenthalten in den Nahen und Fernen Osten auf, sahen dort Krieg und Zerstörung, sahen, wie zerbrechlich persönliche und kulturelle Erinnerungen sind. "Dinge verschwinden ganz schnell und sind dann für immer verloren", erklärt Patrick Poirier.
Überdimensional erscheinen ihre relief- und skulpturenartigen Stadtlandschaften, Straßenzüge, Häuser, Treppen und Türme scheinen zu einem visuellen Spaziergang einzuladen. Doch diese Städte sind leer, sind das, was übrigbleibt, wenn das Leben verschwunden ist. Zeichnungen an den Wänden der beiden Glashallen lassen den Entstehungsprozess begreifen. "Wir geben kleine Hinweise, auf das, was wir sagen wollen, überlassen jedoch dem Betrachter, die Ideen mit eigenen Bildern zu füllen", bemerkt Anne Poirier.
Wie etwa bei der Arbeit "Ouranopolis", die wie ein weißes Ufo unter der Decke schwebt. Durch kleine Bullaugen kann man ins Innere sehen, Innenhöfe und Gassen erkennen, wie in einem Spielzeugland.
Doch Anne und Patrick Poirier blenden die Gegenwart nicht aus. Zuletzt liegt ein Teppich aus Wolle, Seide und Bambusfasern im Raum, zeigt verwischt einen antiken Stadtplan, "Aleppo" ist der Titel dieser Arbeit.
Die wunderbare Ausstellung, die von den beiden Künstlern selber kuratiert wurde, ist noch bis zum 8. Januar an der Hirschstraße zu sehen. Ein informativer Katalog ist erschienen. (sab.)