Erbslöh-Ausstellung im Von der Heydt-Museum Künstler und erfolgreicher Kunstvermittler

Wuppertal · "Adolf Erbslöh — Der Avantgardemacher" ist der Titel der aktuellen Ausstellung, die das Von der Heydt-Museum am Elberfelder Turmhof zeigt.

Adolf Erbslöh „Blick ins Atelier“, das Bild stammt aus dem Jahr 1909 und kommt als Leihgabe aus Privatbesitz nach Wuppertal.

Foto: Privatbesitz

Wuppertal und München — beide Städte spielen im Leben Adolf Erbslöhs eine große Rolle und die Stadt an der Isar würde ihn gerne als Eigengewächs verbuchen. Doch der Sohn einer bekannten Wuppertaler Unternehmerdynastie wurde in New York geboren, zog jedoch schon mit sechs Jahren nach Barmen um. Hier wuchs er in einer gebildeten, internationalen Familie auf, stellte schnell fest, dass er Künstler und nicht Kaufmann werden wollte.

Große Probleme machte das nicht, zumal der finanzielle Background stimmte. "Er besuchte die Kunstakademie in Karlsruhe, aus dieser Zeit zeigen wir Porträts und erste Studien, damals nannte er Van Gogh, Cézanne und Jawlensky als seine Vorbilder. Einige Jahre später ging er dann nach München und studierte dort weiter, wo er Franz Marc kennenlernte", so Dr. Beate Eickhoff, die die Ausstellung kuratierte und auch den umfangreichen Katalog erarbeitete.

Die Kunstszene an der Isar war zu dieser Zeit schon sehr rege und organisierte Ausstellungen, die auch Adolf Erbslöh besuchte und nach neuen Stilen und Impulsen zu suchen. Es waren die Impressionisten und Pointilisten, die ihn faszinierten. Hier lernte er auch die russischen Künstler Kadinsky, Bechtejeff und Werefkin kennen und gründete mit ihnen die neue Künstlervereinigung München. Später orientierte er sich an den Expressionisten, wurde freier in der Farbgestaltung.

Zu dieser Zeit fängt er auch selber an, Kunst zu sammeln und Künstler zu vermitteln. "Und daher zeigen wir in dieser Ausstellung auch Werke der Künstler, die Erbslöh unterstützt hat. Er war es, der den Neuen Kunstverein München 1910 erstmalige in Wuppertal zeigte", so Eickhoff. Der Erste Weltkrieg bricht aus, die Russen müssen Deutschland verlassen, Erbslöh wird eingezogen, überlebt das Kriegsgeschehen und beginnt eine rege Reisetätigkeit, hält seine Eindrücke in Bildern fest.

Die Präsentation in Wuppertal wurde durch die Unterstützung der Kunststiftung NRW, EDE, Walter Klein Gmbh und der Stadtsparkasse Wuppertal möglich.