Corona-Pandemie Impfung ab 12: FDP kritisiert Slawig

Wuppertal · Die FDP-Ratsfraktion kritisiert die Haltung des Wuppertaler Corona-Krisenstabes, Kinder ab zwölf Jahren impfen zu lassen. Die Liberalen fordern, die Empfehlungen der ständigen Impfkommission einzuhalten.

Symbolbild.

Foto: Spencer Davis

„Uns stellt sich die Frage, auf welcher wissenschaftlichen Basis der Krisenstab der Stadt Wuppertal in Form von Stadtkämmerer Dr. Johannes Slawig zu einer anderen Erkenntnis kommt als die wissenschaftlich hochkarätig besetzte Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Institutes (STIKO)“, so der Fraktionsvorsitzende Alexander Schmidt. „Die Impfung von Kindern ab 12 Jahren gegen COVID-19 wird im Rahmen einer Risiko-Nutzen-Abwägung bislang von der STIKO abgelehnt. Herr Dr. Slawig hat sich mit Sicherheit zwangsläufig in der Zwischenzeit ein breites Wissen hinsichtlich der COVID-Pandemie angeeignet, aber dass dieses dazu geeignet ist, die Empfehlungen der Wissenschaftler des Robert-Koch-Institutes zu widerlegen, wagen wir dann doch zu bezweifeln.“

Die STIKO lehne bislang eine Impfung von Kindern und Jugendlichen ab, weil die Risiken einer COVID-19-Impfung den Nutzen überwiegen würden, da in dieser Altersgruppe mögliche Infektionen eher milde Verläufe hätten. „Der Alarmismus des Wuppertaler Krisenstabsleiters in diesem Zusammenhang ist der Sache nicht dienlich und nicht dazu geeignet, die Impfbereitschaft innerhalb der Bevölkerung zu erhöhen. Nichtsdestoweniger ist es unstrittig, durch eine insgesamt höhere Impfquote das Risiko von Infektionen zu senken. Aber hierfür bedarf es unserer Auffassung anderer Maßnahmen“, so Schmidt. Notwendig seien vielmehr „Kreativität und Flexibilität“, um der „ins Stocken geratenen Impfkampagne wieder mehr Schwung zu verleihen“.

Schmidt: „Jeder sollte die Entscheidung sich impfen zu lassen, selbstbestimmt treffen können. Alle Maßnahmen, die mit Druck erfolgen oder überzogen erscheinen, wirken sich meist kontraproduktiv aus. Unserer Ansicht nach braucht es daher eine bessere Aufklärung, positive Anreize und unbürokratische und flexible Impfangebote für verschiedene Bevölkerungsgruppen. Es muss möglichst einfach sein, sich impfen zu lassen. Wir sehen hier gute Möglichkeiten, die mobilen Impfteams vor Einkaufszentren, dem Zoo und anderen zentralen Orten innerhalb der Stadt einzusetzen, an denen sich die Bürgerinnen und Bürger ohne Termin impfen lassen können. All dies wäre unserer Meinung nach sinnvoller als die von Dr. Slawig aufgeworfenen Diskussion zur Impfung von Kindern und Jugendlichen auf fragwürdiger wissenschaftlicher Basis.“