Corona-Pandemie Bergische Wirtschaft hofft auf Hilfe und Zeitplan

Wuppertal · Die Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände (VBU) bezeichnet die momentane Lage der Industrie in der Region als „schwierig“ und zum Teil „dramatisch“. Das gehe aus einer als Kurzumfrage angelegten Stichprobe hervor.

Die Unternehmerverbände hoffen auf einen Ausweg aus der Krise.

Foto: VBU

Demnach berichten mehr als zwei Drittel der an der Umfrage beteiligten Betriebe von einer deutlich reduzierten Kapazitätsauslastung beziehungsweise Produktion. „Knapp 20 Prozent der Unternehmen stehen kurz vor der Einstellung ihrer Produktion oder befinden sich bereits komplett im Stillstand. Der Auftragseingang ist bei 60 Prozent der Unternehmen stark eingebrochen. 25 Prozent verzeichnen leichte bis mittlere Auftragsrückgänge. 15 Prozent haben eine unverändert stabile Auftragslage“, so das Ergebnis

Diese Situation spiegele sich auch bei den Zahlen zur Kurzarbeit wider: „65 Prozent der antwortenden Unternehmen fahren derzeit Kurzarbeit. Bei 30 Prozent der in Kurzarbeit befindlichen Betriebe liegt der Anteil der hiervon betroffenen Mitarbeiter zwischen 80 und 100 Prozent. Weitere 13 Prozent planen diese Maßnahme demnächst einzuführen. Für 22 Prozent ist derzeit keine Kurzarbeit absehbar.“ Zur Senkung des Infektionsrisikos hätten 42 Prozent der Unternehmen Homeoffice-Lösungen überall dort eingeführt, wo es möglich.

VBU-Geschäftsführer Dr. Klaus-Peter Starke berichtet, dass die meisten betroffenen Unternehmen ihre Kernbelegschaften durch Kurzarbeit und andere flexible Instrumente noch schützen könnten: „Je länger Einschränkungen aber aufrechterhalten würden, desto wahrscheinlicher werden auch Jobs verloren gehen“. Als „erste wichtige Schritte“ begrüße er die jüngsten Entscheidungen der Politik zum schrittweisen Wiederhochfahren der Wirtschaft, selbstverständlich unter strikter Einhaltung aller gesundheitsschützenden Vorgaben. Damit auch die Nachfrage wieder anspringe, müsse die Politik jetzt auch der Stimmung der Verbraucher deutlichen Rückenwind geben. Das Land brauche ein Wachstumsprogramm aus Steuererleichterungen, Kaufanreizen und Investitionen in Zukunftsfelder wie Digitalisierung, Mobilität und Energie. Für die gesamte Wirtschaft seien verlässliche Zeitpläne ein ganz entscheidender Faktor, damit die Unternehmen wieder auf Touren kommen.