Karriere-Steckbrief "Hi, ich bin Jens. Ich werde examinierter Altenpfleger."

Wuppertal · Jens Rode, 21 Jahre, ist Auszubildender bei Residenz Revita. Für yolo, das junge Karriere-Magazin, zeigen sie ihren Joballtag.

Jens Rode, 21 Jahre, ist Auszubildender bei Residenz Revita.

Foto: Simone Bahrmann

So habe ich herausgefunden, was mein Traumjob ist: Ich habe mehrere Praktika in ganz unterschiedlichen Bereichen absolviert, am Ende habe ich festgestellt, dass mir die Arbeit mit Menschen liegt und mir am besten gefällt.

Die Anforderungen in meinem Job: Mit Humor und Offenheit den Alltag zu meistern, kontaktfreudig zu sein und den Senioren mit Einfühlungsvermögen und Geduld zu begegnen. Denn der Umgang mit unseren Kunden sollte Freude machen, ihre Geschichten und Charaktere uns interessieren. In der Branche sollte man auch körperlich und psychisch belastbar sein. Der Schichtdienst und die Arbeit am Wochenende und an Feiertagen sollte auch kein Problem darstellen.

Luca war auch bei Radio Wuppertal zu Besuch. Hier geht' s zu ihrem Interview!

Ein typischer Tag: Ein Tag im Frühdienst beginnt um 6 Uhr und endet um 14 Uhr. Zunächst besprechen wir uns bei einer starken Tasse Kaffee und planen den Tagesablauf. Danach beginnt die Grund- und Behandlungspflege. Zuerst helfen wir den Bewohnern und Bewohnerinnen, sich zu waschen und anzuziehen. Wenn diese versorgt sind, pflegen wir die bettlägerigen Bewohner, die in der Regel eine intensivere Pflege benötigen. Es folgt die Verteilung der Medikamente. Zwischendurch helfen wir bei Toilettengängen, regeln Arztbesuche und Apothekenbestellungen, räumen die Zimmer auf, beziehen Betten. Um 11.30 Uhr wird das Mittagessen ausgegeben, wir reichen den Menschen, die nicht mehr selbständig essen können, das Essen an und sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Danach folgt Hilfe bei Toilettengängen und wir helfen den Bewohnern, die einen Mittagsschlaf halten wollen, sich hinzulegen. Jede erbrachte Leistung wird dokumentiert, der Dienst endet mit einer Übergabe an die Kollegen des Spätdienstes.

Deshalb macht mein Job Spaß: Alte Menschen haben viel zu erzählen, weil sie viel erlebt haben. Viele der Bewohner haben den Krieg und / oder die Nachkriegszeit erlebt. Ich finde es spannend, das Erlebte von den letzten Zeitzeugen zu hören und nachfragen zu können. Alte und pflegebedürftige Menschen sind oft sehr dankbar — man bekommt von ihnen viel zurück für die Arbeit, die man leistet. Ein Lächeln oder strahlende Augen sind für mich unbezahlbar.

Perspektiven nach der Ausbildung: Es bieten sich vielfältige Möglichkeiten: Wohnbereichsleitung, Pflegedienstleitung, Mitarbeit bei der Heimaufsicht, Mitarbeit beim Medizinischen Dienst der Krankenkassen.

Mein Tipp für das Vorstellungsgespräch: Sei du selbst und verstell dich nicht. Zieh dir gepflegte Klamotten an, in denen du dich bewegen kannst, ein Anzug wäre nicht passend.

So habe ich meine Stelle gefunden: Die Ausbildungsstelle habe ich über ein Praktikum gefunden.

Da sehe ich mich in zehn Jahren: Ich möchte nach meiner Ausbildung ein paar Jahre Berufserfahrung sammeln und mich dann auf jeden Fall zum Pflegedienstleiter weiterbilden.