Loher Straße Erste Bushaltestelle mit blühendem Dach

Wuppertal · Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) gehen mit der Stadt neue Wege: Auf einem Bus-Wartehäuschen wird getestet, wie sich eine Dachbegrünung positiv aufs Stadtklima vor Ort auswirkt. Das erste Gründach wird auf der neuen Haltestelle an der Loher Straße eingerichtet.

Die begrünte Haltestelle an der Loher Straße.

Foto: Christoph Petersen

Dabei greifen die WSW auf ein Modell zurück, das bereits im niederländischen Utrecht und in Köln in Einsatz ist. Die Wartehalle verfügt über eine speziell entwickelte Pflanzkassette, die neben 16 verschiedenen speziell für die Dachbegrünung geeigneten so genannten Sedumarten (Dickblattgewächsen) auch mit Blühpflanzen wie Echtem Salbei, Oregano, Katzenminze oder Frühblühendem Thymian vorbepflanzt ist.

Dank des integrierten intelligenten Bewässerungssystems reguliert sich der Wasserhaushalt weitestgehend selbst, so dass keine zusätzliche Bewässerung notwendig ist. Ziel der WSW ist, an einem Musterstandort längerfristige Erfahrungen mit Dachbegrünungen an Bushaltestellen zu sammeln. (Bilder:)

Bushaltestelle in Wuppertal mit blühendem Dach​
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Bushaltestelle mit blühendem Dach

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Foto: Christoph Petersen

Neben der Dachbegrünung erhält die Wartehalle – als Vorgabe zur Barrierefreiheit aus dem Nahverkehrsplan – ein neues DIN-konformes Seitenscheibendesign, das anschließend in allen WSW-Wartehallen installiert wird. An den Aushangflächen der Haltestelle werden den wartenden Fahrgäste weiterführende Informationen über Dachbegrünungen und ihren Beitrag zum Klimaschutz und Klimafolgenpassung bereitgestellt.

„Die Auswirkungen des Klimawandels prägen unseren Alltag immer stärker und reichen von Hitzeperioden mit tropischen Nächten bis hin zu Starkregenereignissen – mit teilweise verheerenden Folgen“, erläutert Dezernent Arno Minas. „Eine Dachbegrünung ist eine Maßnahme, diesen Auswirkungen zu begegnen, denn begrünte Dächer verbessern thermische, lufthygienische und energetische Eigenschaften von Gebäuden. In einem größeren Verbund haben Dachbegrünungen eine positive Auswirkung auf das Mikroklima eines Stadtviertels und können Temperaturextreme abmildern.“

Es werde verhindert, „dass die Dachflächen sich im Sommer extrem aufheizen und im Winter hält sich der Wärmeverlust in Grenzen. Darüber hinaus wirken sich begrünte Dächer positiv auf den Wasserhaushalt aus, indem Niederschläge in der Vegetationsschicht aufgefangen und durch Verdunstung wieder an die Stadtluft abgegeben werden. Damit trägt die Dachbegrünung zur Abkühlung gerade der hochversiegelten Stadtgebiete bei und das Stadtentwässerungssystem wird entlastet. Gründächer sind dabei nicht nur für das menschliche Auge schön anzusehen, sondern bieten auch ein Lebensraum und Nahrungsangebot für Bienen, Hummeln und andere Insekten und tragen dadurch zur biologischen Vielfalt bei.“