Kürzer, kompakter, familiärer

Wuppertal · Das Dönberger Schützenfest geht neue Wege: Nur noch zwei Festtage und eine Verdichtung der Locations sollen bei der 86. Auflage Kosten sparen — und zusätzlich die Stimmung heben.

Ortswechsel: In diesem Jahr findet die Kirmes nicht mehr auf der Straße, sondern auf dem Schulhof der katholischen Tagesschule direkt gegenüber der Partyzone im Gemeindezentrum statt.

Foto: Manfred Bube

"Mehr Schein als Sein, das wollen und können wir uns nicht leisten. Von daher lag es nahe, diesen Schritt zu gehen", sagt Jürgen Pegelow, Pressesprecher der Dönberger Schützen. Und meint damit, dass in der 86-jährigen Geschichte des Vereins das Schützenfest erstmals nicht wie üblich an drei, sondern nur noch an zwei Tagen gefeiert wird.

"Sicherheitsauflagen und damit verbundene Kosten, Gebühren für die Straßensperrung, für Wasser- und Stromanschluss, die für die Kirmes auf der Höhenstraße fällig sind, der Personalaufwand insgesamt, das zu stemmen ist eine Mammutaufgabe, die uns in der Vergangenheit an die Grenzen des finanziell und personell Machbaren geführt hat. Uns fehlt der Nachwuchs, mit gerade mal aktuell 27 Mitgliedern sind wir ein kleiner Verein mit ebensolchen Einnahmen. Dieser Entwicklung müssen wir Rechnung tragen", begründet Pegelow die Entscheidung für eine abgespeckte Veranstaltung. Die könnte sich aber durchaus als tragfähig erweisen. Denn gefeiert wird wie gehabt im Pfarrsaal des katholischen Gemeindezentrums an der Höhenstraße, jetzt aber lockt die Kirmes unmittelbar nebenan auf dem Schulhof der katholischen Tagesschule.

Das Schützenfest wird damit überschaubarer und aufgrund der räumlichen Nähe sicher auch ein Stück familiärer. Dazu weniger Unkosten und Arbeitsaufwand — die Rechnung dürfte aufgehen. Und war in doppelter Hinsicht: Das finanzielle Risiko (im letzten Jahr mussten die Schützen ein leichtes Minus verbuchen) ist überschaubar, die neue kompakte Atmosphäre durchaus einladender.

Bilanz gezogen wird nach dem Fest, aber unabhängig davon geht die Tradition des Schützenfestes weiter, ob in der neuen oder der alten Form. "Wir halten durch bis zum 100-Jährigen und dann sehen wir weiter", verspricht Jürgen Pegelow augenzwinkernd.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)