Tannenbergstraße Gedenken, Flugblätter und Kerzen
Wuppertal · Rund 25 Personen sind am Samstagnachmittag (19. Juni 2021) einem Aufruf der „Initiative gegen Polizeigewalt“ gefolgt, um dem am 13. Juni in einer Wohnung an der Tannenbergstraße von einem Polizisten erschossenen Mann zu gedenken.
In Wortbeiträgen kritisierten Rednerinnen und Redner das Vorgehen der Einsatzkräfte. Sie erinnerten an den tödlichen Schuss im Dezember 2019 in Wichlinghausen. Viele Fragen seien auch nun noch offen, etwa: „Warum musste die Polizei in die Wohnung? Hätte sie nicht vor der Wohnungstür auf den psychologischen Dienst warten können, statt das SEK zu rufen und sich mit einer Maschinenpistole zu bewaffnen?“
Am Rande wurden Flugblätter an Passantinnen und Passanten verteilt. Darin heißt es unter anderem: „Wir kennen das Todesopfer nicht, wir wissen nicht wie es ihm ging, in der Nacht als ihn die Polizei erschoss. Was wir jedoch wissen ist, dass sich die Fälle, in denen Menschen durch die Polizei erschossen werden, in den letzten Jahren deutlich häufen. Uns fällt dabei auf, dass es in Deutschland, neben von Rassismus Betroffene, besonders häufig Menschen trifft, die psychische Probleme haben oder denen diese nachgesagt werden. (…) Wir sind aber mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass es unverantwortlich ist, in diesen Fällen die Polizei zu rufen.“ Zum Abschluss wurden Blumen und Kerzen an dem Mehrfamilienhaus abgestellt.