Bunker-Umfeld wurde verschönert „Insekten-Hotels“ gibt’s jetzt auch

Sedansberg · Er ist „unkaputtbar“, hässlich, aber auch symbolträchtig – der mächtige Hochbunker auf dem Sedansberg, dessen graue hohe Wände sich von der Münzstraße bis zur Möwenstraße erstrecken.

Freude übers schönere Bunkerumfeld: Wolfgang Diepenthal (links), Rudolf Glodek und der kleine Max.

Foto: Joachim Macheroux

Bis 1955, so berichtet Pädagoge und Hobby-Historiker Wolfgang Diepenthal, diente der Betonklotz noch Menschen der Nachkriegszeit als (Not-)Unterkunft. Während der Nachbarbunker in der Siedlungsstraße mit großem Aufwand zu einem Wohnpark umgebaut wurde, gibt es für den Hochbunker, der sich im Privatbesitz befindet, keine konkreten Umbaupläne. Aber seit zwei Jahren hat sich vor dem abweisenden Monstrum einiges zum Besseren verändert.

Ein Anwohner, der anonym bleiben möchte, hat die Frontseiten des Bunkers bepflanzt und bemalt, die tristen Betonwände mit einfachen, aber geschmackvollen hölzernen Tiermotiven belebt.

Zum Verweilen hat der kreative Nachbar auch noch in der Münzstraße wie in der Möwenstraße einfache Sitzgarnituren geschaffen und aufgestellt.

Nachbar Rudolf Glodek weiß, wie auch viele andere Mitbewohner auf dem dicht besiedelten Sedansberg, diese stadtteiltypische Privatinitiative sehr zu würdigen: „Im vergangenen Sommer zum Beispiel haben viele ältere Menschen die Sitzgelegenheit gern angenommen.“

Zwar ist der Bunker leer, vor dem Gebäude aber hat der anonyme Schöpfer auch einen kleinen Gemüsegarten gepflanzt. Inklusive zweier „Insekten-Hotels“ konnte auf diesem Weg ein kleines Stück lebendiger Natur rund um den großen grauen großen Klotz zurückgeholt werden.