Luisenviertel Breuer-Areal: Gastro, Kultur, Soziales

Wuppertal · Das Breuer-Areal, mitten im Luisenviertel, wird in den nächsten drei Jahren umgebaut, umgeplant, umfunktioniert. Bis Juni 2024 soll das rund 3.000 Quadratmeter große Gelände in neuem Glanz erstrahlen. Und vor allem aber dabei den Geist seines Namensgebers behalten, da sind sich die katholische Pfarrgemeinde als bisheriger Eigentümer und die Firmengruppe Küpper als Investor einig. Jetzt gibt es weitere Details zu den Planungen.

In die Remise im Hinterhof des Breuer-Areals (l.), die von der Friedrich-Ebert-Straße aus zugänglich ist, soll wieder ein Restaurant einziehen.

Foto: Max Höllwarth

„Die Historie, das jetzige Stadtleben und die Zukunft vernetzen und verbinden“, beschreibt Thilo Küpper die Vision für das Grundstück, das in den vergangenen Jahren im Winkel zwischen der Auer-Schulstraße und Friedrich-Ebert-Straße in Vergessenheit geraten sei. Das Gelände gegenüber der Volkshochschule habe aber enormes Potenzial. „In Sichtweite der Basilika Sankt Laurentius, in einem der schönsten Viertel der Stadt.“

Der Investor schwärmt. Der Vertrag mit der Kirche, die Voreigentümer war und sich in der Planung ein Mitspracherecht gesichert hat, ist unterzeichnet. Und auch die Gemeinde Sankt Laurentius zeigt sich mit dem gemeinsam erarbeiteten Plan zufrieden. „Die Unternehmensphilosophie der Küpper-Gruppe passt zu uns“, sagt Stadtdechant Bruno Kurth. „Bewahren, entwickeln, erneuern.“ In jedem Fall bewahrt werden müssen zwei denkmalgeschützte Häuser an der Friederich-Ebert-Straße, die zu dem Gelände gehören. Nummer 15 und 15 a, in beide soll Gastronomie einziehen, verrät Thilo Küpper. In die sogenannte Remise ein Restaurant, das mittags und abends Gäste anziehen soll. Damit würde man an die Tradition des hier 35 Jahre heimischen „La Lanterna“ anknüpfen, das 2013 die Tore schloss. In die Villa, nach vorne heraus, soll ein Literaturcafé mit Konditorei kommen, das seine Gäste morgens sowie mittags begrüßen wird.

Den Wuppertalern lebhaft im Gedächtnis ist vor allem der Breuer-Saal an der Auer Schulstraße, der in den 60er Jahren öffnete und in dem die Gemeinde jahrzehntelang Karneval und andere Feste gefeiert hat. Ob der in die Jahre gekommene Festsaal eventuell ebenfalls bleiben darf, müsse geprüft werden. „Eine kulturelle Nutzung fänden wir schön“, sagt Thilo Küpper. Ob das aber mit dem gesetzten Eigenanspruch der Kirchengemeinde, das Areal klimaneutral zu entwickeln, zusammengehe, müsse zunächst geprüft werden.

Ob der Breuer-Saal eine Zukunft als Veranstaltungsort hat, ist noch offen.

Foto: Max Höllwarth

Denn schöpfungsfreundlich zu sein, sagt Bruno Kurth, das sei der Anspruch an die Revitalisierung des Areals. Und vor allem soll das Ganze weiter im Sinne des namengebenden Sozialreformers Johann Gregor Breuer stehen. Deshalb finden ebenfalls barrierefreies Wohnen sowie eine soziale Beratungsstelle neben Gastronomie und Kultur Platz. „Es geht um Vernetzung, ums Zusammensein verschiedener Menschen und Kulturen“, erklärt Thilo Küpper den komplexen Auftrag. Alles zu vereinen und mit den tatsächlichen Gegebenheiten zusammenzubringen, sei ein anspruchsvolles Unterfangen, gibt der Investor zu. „Die Kirchengemeinde hat uns dafür einen Vertrauensvorschuss gewährt. Und nun erleben wir eine ergebnisorientierte und professionelle Zusammenarbeit, die wirklich sehr gut funktioniert.“