Mobilität in Wuppertal SPD gegen E-Scooter in Cronenberg
Wuppertal · Die SPD-Fraktion in der Cronenberger Bezirksvertretung spricht sich dagegen aus, künftig E-Scooter im Stadtteil zu verleihen. Gespräche der Stadt mit Unternehmen müssten aus mehreren Gründen gestoppt werden.
„Wir sehen nicht, dass E-Tretroller ein geeignetes Verkehrsmittel sind, um die Verkehrswende in Cronenberg voranzubringen“, so Fraktionssprecher Oliver Wagner. Die Topographie vor Ort sei für diese Verkehrsmittel „ungeeignet“. Steile Straßen, wie etwa die Solinger Straße, die Cronenberger Straße, aber auch viele Nebenstraßen mit starker Steigung, „stellten für Fahrten bergab eine große Gefahr dar und sorgten dafür, dass eine Fahrt bergauf die Akkus und Motoren der Geräte schnell an ihre Grenzen“ bringe.
Trotz der wegen der Corona-Pandemie teilweise ausgesetzten Vermietungen habe die Polizei im vergangenen Jahr 2.155 Unfälle mit den Elektrokleinstfahrzeugen registriert, bei denen es Tote oder Verletzte gegeben habe. Das sind Argumente, um „restriktiv gegen deren Verbreitung durch Verleihfirmen vorzugehen“, so die SPD.
„Ein Blick in andere Städte zeigt zudem, dass die Roller mehr Probleme schaffen als sie lösen“, sagt Wagner. In Köln beispielsweise lägen die Roller „kreuz und quer auf Bürgersteigen – schlecht für Fußgänger und Fahrradfahrer“. Mehr als 500 E-Scooter hätten Taucherinnen und Taucher zudem auf dem Grund des Rheins gefunden, die mit ihren Batterien weitere Umweltschäden nach sich ziehen könnten.
„Die Tretroller helfen weder bei der Verkehrswende noch beim Klimaschutz. Sie sind vielmehr umweltschädliche Ressourcenverschwendung“, so das Fazit der Cronenberger SPD-Fraktion. Deshalb werde man zur nächsten Sitzung der Bezirksvertretung einen Antrag einreichen, mit dem verhindert werden soll, „dass Verleiher von E-Scootern in Cronenberg Fuß fassen“.
Damit Wuppertals Verkehrswende gelinge, müssten mehr Anstrengungen unternommen werden, um die Stadt fahrradfreundlicher zu machen. Das betreffe auch Cronenberg. „Dass im Haushaltsentwurf lediglich 1,35 Euro pro Einwohnerin und Einwohner für Fahrrad- und Fußverkehr eingeplant sind, spricht Bände für die verfehlte Verkehrspolitik der Stadt“, so die SPD-Fraktion. Man stimme mit dem ADFC überein, dass dringend mehr Verkehrsplanerinnen und -planer eingestellt werden müssen, „um die reichlich vorhandenen Fördergelder von Bund und Land abrufen zu können“.
Denkbar wäre, dass Planerinnen und Planer zu engagieren, die sich für bestimmte Stadtteile verantwortlich fühlen, in denen sie dann auch ausreichend Ortskenntnisse haben. „Seit zig Jahren warten wir auf eine Lösung zur besseren Anbindung des Sambaradwegs und auf Vorschläge der Verwaltung zur Verbesserung des Radverkehrs für den Bereich zwischen der Kreuzung Ambossstraße und dem ehemaligen Bahnübergang“, so Wagner.