Letzter Gruß ins Bergische Land

Wuppertal · Zum Tode von Rudi Altig — ein Nachruf von Wolfgang Schreiber, Pressesprecher des Radsportbezirks Bergisch Land

Es war im Herbst 2014 beim Radrenntag "Rund um das Eigelsteintor" in Köln. Etliche Rennklassen wurden an dem Tage gestartet, und das Publikum, bestehend aus mehreren tausend Zuschauern, feuerte alle Sportler an, vom Schüleralter bis zu den Senioren. Ein Mann saß zunächst unscheinbar ebenfalls an der Strecke, verfolgte die Wettkämpfe mit fachlichem Auge, aber ebenso großer Begeisterung. Rudi Altig.

Das deutsche Radsportidol war als Ehrengast vom Veranstalter nach Köln eingeladen worden und sollte auch später die Siegerehrungen durchführen. Ich hatte das Glück und die Möglichkeit, noch vorher ein paar Worte mit Rudi Altig zu wechseln. Selbstverständlich drückte ich ihm meine Bewunderung über seine Weltmeistertitel, Tour-Erfolge und seine gesamte internationale Karriere aus. Wir sprachen über Radrennen allgemein, und er interessierte sich auch für meine "fast gelungene Karriere" als Rennfahrer.

Ich habe Rudi Altig als hellwachen und freundlichen Menschen kennen gelernt und freue mich sehr, dieser Persönlichkeit begegnet zu sein. Wenige Minuten nach unserem Gespräch gab es in Köln dann die erste Siegerehrung, und spätestens von da an war der "Radheld einer ganzen Generation" im Trubel kaum noch erreichbar.

Bei unserer Verabschiedung hatte mir Rudi Altig in seiner herzlichen Art und mit markanter Stimme aber noch einen "Schönen Gruß in das Bergische Land" mitgegeben, welchen ich damals den heimischen Radsportlern mit Stolz übermittelte.

Vielleicht war es einer seiner letzten in Richtung Wuppertal und Umgebung. Denn leider ist Rudi Altig im Alter von 79 Jahren verstorben.